REUTLINGEN-BRONNWEILER. Ein Dutzend Zuhörer im kleinen Bronnweiler Rathäusle in der Sitzung des Bezirksgemeinderats: Das Thema Lärm interessiert. In Bronnweiler ging es allerdings weniger um den Schutz der Bevölkerung vor Lärm als ums Thema Tempobeschränkung.
Der Entwurf des Lärmaktionsplans sieht Tempo 30 vor auf den Tempo-40-Abschnitten der Ortsdurchfahrt im Zuge der L 230 sowie der K 6728 In der Schweiz sowie die Ausdehnung von Tempo 30 auf der L 230 bis zur Einmündung Erlenstraße. Ein Vorschlag, der bei Räten und anwesenden Bürgern nicht gut ankam.
"Temporeduzierung ist Schikane gegen den Bürger""
Diverse Ungereimtheiten stießen sauer auf: Warum soll gen Ortsausgang Richtung Gomaringen weiter 50 gelten, obwohl sich viele Kinder bei der Sporthalle tummeln? Warum soll Tempo 30 nur bis zur Erlenstraße reichen und nicht bis zum Ortsausgang? Das versteht nicht nur Bezirksbürgermeisterin Friedel Kehrer-Schreiber nicht: »Das ist doch eine Häuserflucht.«
»40 fahren ist entspannter«
Der Vorschlag von Ratsmitglied Ralf Glaunsinger war der Nenner, auf den man sich im Rat fast unisono einigen konnte: Durchgängig Tempo 40 auf den Ortsdurchfahrten am Tage, Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr. Dieses Votum soll Verkehrsabteilungsleiter Gerhard Lude dem Reutlinger Gemeinderat mitbringen.
"40 ist ein gängiges Tempo", sagte Kehrer-Schreiber." »40 fahren ist entspannter«, befand auch Rebecca Pfitzner und vertrat zudem die Meinung, dass es auch leiser sei, "weil man da im dritten Gang fahren kann". Was Untersuchungen laut Lude nicht bestätigen: "Je langsamer, desto leiser."
Andreas Glaunsinger wies auf den Lärm hin, der von Motorrädern verursacht wird, vor allem sonntags. Es forderte, Lärmgrenzen für die Biker einzuführen. Jörg Luz sieht im Lärmaktionsplan nur »Schikane gegen den Bürger« und forderte, lieber Schlaglöcher und Kanaldeckel zu sanieren. Corinna Karls ärgert sich vor allem über Bürger, die sich »ein Haus an der Straße kaufen und dann Schilder ’raushängen gegen zu viel Lärm«. (igl)