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Bernhard Mutschler in Reutlinger Marienkirche offiziell in sein Amt eingesetzt

Was dem neuen Theologischen Vorstand der Bruderhaus-Diakonie Bernhard Mutschler wichtig ist

Professor Dr. Bernhard Mutschler ist der neue Theologische Vorstand der Bruderhaus-Diakonie.  FOTO: BÖHM
Professor Dr. Bernhard Mutschler ist der neue Theologische Vorstand der Bruderhaus-Diakonie. FOTO: BÖHM
Professor Dr. Bernhard Mutschler ist der neue Theologische Vorstand der Bruderhaus-Diakonie. FOTO: BÖHM

REUTLINGEN. Professor Dr. Bernhard Mutschler ist der neue Theologische Vorstand der Bruderhaus-Diakonie. Seit 1. März ist er im Dienst, jetzt wurde er in der Marienkirche von Prälat im Ruhestand, Professor Dr. Christian Rose, offiziell in sein Amt eingesetzt. Stiftungsratsvorsitzender Professor Dr. Martin Beck nannte in seinem Grußwort das neue Vorstandsmitglied eine Persönlichkeit, die Gemeindearbeit, wissenschaftliche Theologie und Diakonie miteinander verbinde.

Mutschler (53) wuchs in Zainingen als Sohn des Ortsvorstehers Paul Mutschler und seiner Frau Else auf. Beide Elternteile waren kirchlich und sozial engagiert, was den jungen Mann früh mit Aktivitäten wie der kirchlichen Freizeitarbeit in Kontakt brachte. Nach der schulischen Ausbildung im Seminar Maulbronn und an der Kirchlichen Hochschule in Blaubeuren, studierte Mutschler in Neuendettelsau, Heidelberg, Jerusalem, Trier, Wien und Tübingen Evangelische Theologie, Gräzistik (Altgriechisch) und Religionswissenschaft. Er redigiert ehrenamtlich die »Calwer Predigten online« und spielt Klavier, Orgel und Posaune – gerne auch zusammen mit seinen drei Kindern.

Nicht nur wirtschaftlich denken

Nach dem Vikariat in Sigmaringen und einer Pfarrstelle in Neckartailfingen folgten 2004 die Promotion, 2008 die Habilitation und dann die Forschungs- und Lehrtätigkeit an der Universität Heidelberg und der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Jetzt sei jedoch der Zeitpunkt gekommen, so Mutschler, an dem er sich noch einmal beruflich umorientieren und sich der »zweiten Seite« der Medaille Diakonie widmen wolle.

»Ich war erst als Professor für Biblische Theologie und Gemeindediakonie tätig und möchte jetzt in einer Einrichtung mitwirken, mit der ich schon von Jugend auf vertraut bin«, erläutert Bernhard Mutschler. »Es hat sich etwas gerundet in meinem Leben.« Die drei Vorstände der Bruderhaus-Diakonie teilen sich in einen fachlichen, wirtschaftlichen und theologisch-ethischen Bereich auf und treffen sich einmal wöchentlich zur Besprechung. Alles müsse, so Mutschler, zusammenkommen, damit der Betrieb mit seinen rund 5 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern funktionieren könne. »Wirtschaftlichkeit ist wichtig, aber auch der Blick Gottes auf die Menschen, den wir in der Diakonie in die Tat umsetzen.«

Sein eigener Grund, im Dienst am Nächsten tätig zu werden, sei im Kern Dankbarkeit. Gustav Werner sei neben Bach und Luther einer seiner Vorbilder. »Jedoch geht es heute nicht mehr um die Opferbereitschaft der Mitarbeiterschaft, sondern um Wertschätzung in einem modernen Arbeitsverhältnis«, betont Mutschler.

Einer seiner Aufgabe sei die Stärkung des diakonischen Geistes, die mit dem Umgang mit den Mitarbeitern anfange. »Im Haus setzen wir uns im Rahmen des Prozess Diakonal 2025 durch Besprechungen, Vorträge und Workshops mit ethischen Fragen wie beispielsweise dem Paragrafen 217, der Selbsttötung, auseinander.« Als sehr positiv wertet Mutschler die zielführende, soziale, kooperative und respektvolle Haltung, in der in der Bruderhaus-Diakonie gearbeitet werde. Werde dieser Geist befürwortet und passe die Qualifikation, dann seien auch andere Religionen und Konfessionen als Mitarbeiter willkommen. »Die Pflege des inneren Menschen ist meine Aufgabe.«

Ziel: Nachhaltigkeit

Ein weiterer wichtiger Punkt sei das Nachhaltigkeitsmanagement. Die Stiftung habe sich den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 angeschlossen. Die Förderung der E-Mobilität und der digitalen Ablage, nachhaltige Dienstkleidung und anderes stünden im Programm der umweltzertifizierten Einrichtung. Probleme sieht Mutschler dagegen im Bereich der Pflege, die immer seltener zu Hause stattfinde und neue Wege erfordere. »Wir müssen überprüfen, ob Gemeindehäuser eventuell auch für die Tagespflege und auch als Quartierstreffpunkt genutzt werden können.«

Im Gottesdienst in der Marienkirche betonte Professor Dr. Christian Rose die Verantwortung Mutschlers für den diakonischen Auftrag im Sinne von Gustav Werner. Diakonie, so Joachim Beck, ehemaliger Direktor des Zentrums Diakonat der Evangelischen Landeskirche, und Dr. Lucie Panzer, Rundfunkpfarrerin im Ruhestand, sei die Ertüchtigung des Einzelnen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und Menschen das zu ermöglichen, was sie brauchen.

»Stiftungsrat und Stiftung freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Herrn Mutschler«, sagte der Stiftungsratsvorsitzende. (GEA)