REUTLINGEN/TÜBINGEN. Gestern Nachmittag, gegen 17 Uhr, kam es auf der Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Tübingen vereinzelt zu größeren Zugverspätungen von bis zu einer Dreiviertelstunde. Aber kein Grund zur Aufregung für die auf dieser Strecke wahrlich schon genug von Verspätungen geplagten Bahnpendler: Der neue Betreiber Abellio hat seine Pünktlichkeit nicht bereits zwei Tage nach dem Start schon wieder eingebüßt.
Grund für die Verspätung war laut Bahn-App vielmehr eine »Polizeiliche Ermittlung«. Also, Anruf bei der Abellio-Pressestelle: »Zwischen Bietigheim-Bissingen und Stuttgart waren Personen im Gleis, deshalb kam es zu einigen Verspätungen gestern«, sagt eine Pressesprecherin. »Aufgrund der Durchbindungen hat sich das auch auf die Strecke zwischen Stuttgart und Tübingen ausgewirkt.« Außerdem seien S-Bahnen und auch Züge der Deutschen Bahn betroffen gewesen.
Nachfrage bei der Bundespolizei, die für Vorfälle im Bahnhofs- und Gleisbereich zuständig ist: Was war da bei Bietigheim-Bissingen los? Pressesprecher Yannick Dotzek verweist auf einen Vorfall, der sich allerdings schon gegen 14.38 Uhr zugetragen hat. Da hat sich ein 90-jähriger Mann auf das Enztalviadukt begeben und damit den Bahnbetrieb gestört.
Nach derzeitigen Erkenntnissen begab sich der Mann in den Gleisbereich am Haltepunkt Ellental, um sich von dort aus zu Fuß auf das Bahnviadukt zu begeben. Die von Zeugen alarmierten Landespolizisten trafen den Rentner auf der Brücke an, brachten ihn aus dem Gefahrenbereich und übergaben ihn einer Streife der Bundespolizei. Der 90-Jährige zeigte sich gegenüber den Beamten uneinsichtig und erkannte offenbar kein Fehlverhalten. Die Bahnbrücke musste für 19 Minuten gesperrt werden. Allerdings kam es am Dienstag auch auf der Bahnstrecke zwischen Tamm und Bietigheim-Bissingen zu einer Gleissperrung wegen spielenden Kindern am Gleisbereich, die ebenfalls ursächlich sein könnte für Verspätungen in diesem Bereich. (GEA)