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Altenburger wollen weniger Busverbindungen nicht hinnehmen

Altenburger Ortschaftsrat will die Reduzierung von Bustakt nach Rommelsbach nicht hinnehmen

Die Altenburger befürchten, dass die Linie 3 künftig wochentags nicht mehr zwischen 8 und 12.30 Uhr nach Rommelsbach fährt. FOTO
Die Altenburger befürchten, dass die Linie 3 künftig wochentags nicht mehr zwischen 8 und 12.30 Uhr nach Rommelsbach fährt. FOTO: DÖRR
Die Altenburger befürchten, dass die Linie 3 künftig wochentags nicht mehr zwischen 8 und 12.30 Uhr nach Rommelsbach fährt. FOTO: DÖRR

REUTLINGEN-ALTENBURG. Der Altenburger Ortschaftsrat weiß, dass die städtische Finanzlage prekär ist. Und dass die RSV aus Kostengründen nicht mehr das volle Programm fahren kann. Trotzdem hat der Bezirksgemeinderat der Nordraumgemeinde in der jüngsten Sitzung drei Anträge im Rahmen der Haushaltsberatungen auf den Weg gebracht. Zentrales Anliegen: Die Streichung des »Altenburger Astes« rückgängig zu machen.

Mit der Linie 3 konnten die Altenburger bislang morgens in die Rommelsbacher Ortsmitte zum Einkaufen, oder um dort in den Bus nach Oferdingen umzusteigen. Durch finanziell bedingte Anpassungen des Stadtbusnetzes entfällt diese Option. Ausgenommen sind Fahrten nach Rübgarten und Walddorfhäslach. Die Altenburger wollen sich aber nicht damit abfinden, dass sie jetzt unter der Woche zwischen 8 und 12.30 Uhr nicht mehr mit dem Bus in die Nachbargemeinde fahren können.

Diskussion beginnt von vorn

»Wir waren einer der großen Profiteure des neuen Buskonzeptes«, sagte Bezirksbürgermeister Frank Hofacker. »Es war ein Quantensprung.« Zum einen wurden Quartiersbusse eingesetzt, die den Bürgern vor allem in steilen Hanglagen zupasskamen. »Diese Busse werden bis auf Weiteres komplett gestrichen«, sagte Frank Hofacker. »Das trifft uns hart.« Und dass der Takt der Linie 9 von 20 auf 30 Minuten verlängert wird, schmeckt dem Altenburger Rat auch nicht.

Mit diesen beiden Einschränkungen könne man leben, sagte Frank Hofacker, auch wenn Ortschaftsrat Erich Diebold die Taktverlängerungen der Linie 9 ebenfalls kritisierte. Er erinnerte auch daran, dass die Altenburger jahrelang um Quartiersbusse gekämpft haben. Angesichts der angedachten Streichungen gingen die Fahrgastzahlen zurück und die Diskussion um eine neuerliche Einführung der Quartiersbusse beginne von vorn, wenn der finanzielle Engpass der RSV überwunden sei, ist sich Erich Diebold sicher. Die Kürzung der Busfahrten nach Rommelsbach um fast ein Drittel, wollen die Altenburger aber nicht hinnehmen, weil sie auf die Infrastruktur im Nachbarort angewiesen sind. Lebensmittelmärkte, Postfiliale, Ärzte, Apotheken, Banken oder Bücherei in Rommelsbach sind für die Altenburger aus Sicht der Nahversorgung von zentraler Bedeutung.

Vor allem die ältere Bevölkerung sei vom »Altenburger Ast« abhängig, sagte Hans-Peter Riehle. Günther Brändle regte an, eher bei der Linie 9 Einschnitte zu machen als bei der Linie 3. Der Antrag, für die Vormittagsstunden eine Anbindung nach Rommelsbach zumindest im Stundentakt zu bekommen, wurde deshalb einstimmig abgesegnet. Das galt auch für zwei weitere Anträge. Der Altenburger Ortschaftsrat habe sich bei der Verabschiedung des Haushaltes 2019/2020 zurückgehalten, weil zu dieser Zeit die Sanierung der Erlenbachverdolung und die Arbeiten in der Donaustraße im Mittelpunkt standen.

Jetzt stellte der Rat den Antrag, auf dem Spielplatz Rheinstraße mindestens ein neues Spielgerät aufzustellen und die vorhandenen Geräte instand zu setzen. Die Stadt habe immer wieder Spielgeräte entfernt und nicht mehr ersetzt. Der Spielplatz gewinne aber an Bedeutung, weil im umliegenden Wohngebiet durch den Zuzug junger Familien mit Kleinkindern ein Generationenwechsel stattfinde. Darüber hinaus liege der Spielplatz im Einzugsbereich des momentan entstehenden Wohngebietes nördlich Moselstraße.

Einigkeit herrschte im Ortschaftsrat auch darüber, dass in der Eyachstraße eine weitere Bushaltestelle Sinn macht. Im Zuge der Erweiterung des Busnetzes fährt die Linie 9 das Industriegebiet Mahden an. Zusätzlich fährt der Bus der Linie 121 von Pliezhausen zum Firstwaldgymnasium nach Kusterdingen. Die Bushaltestelle Eyachstraße ist aber nur einseitig in Fahrtrichtung Ortsausgang vorhanden. Aus Sicht des Ortschaftsrates wäre es sinnvoll, diese Bushaltestelle beidseitig anzubringen. Darüber hinaus soll eine Mittelinsel als Querungshilfe für Fahrgäste geschaffen werden – was auch dazu führe, dass der Verkehr an dieser Stelle verlangsamt werde.

Ursprünglich geplant war ein weiterer Antrag, der die Schaffung eines Fußwegs beim Spielplatz Steigäcker im Fokus hatte. Diesen Antrag strich der Ortschaftsrat, weil Erich Diebold eine Alternative ins Gespräch brachte. Beim Altenburger Sportplatz stehe eine ungenützte Tischtennisplatte, die auf den Spielplatz Steigäcker gebracht werden könne. Für den passenden Untergrund wollen die Altenburger selbst Hand anlegen, sofern die Stadt Reutlingen entsprechendes Material zur Verfügung stellt – ein ehrenamtlicher Beitrag in Zeiten knapper Kassen. (GEA)