Alte Namen auf neuen Tafeln

REUTLINGEN-GÖNNINGEN. Einst hießen sie Rosenhof, Stöffelburg, Hermina oder Wilhelmshöhe - die Häuser der Gönninger Samenhändler, in denen Saatgut und Blumenzwiebeln gelagert, verpackt und anschließend in alle Welt geschickt wurden. Das mit den Häusernamen hatte einen einfachen Grund. Viele der Kaufleute hießen mit Nachnamen Wagner, Herrmann, Ziegler oder Haubensak - und kamen dennoch aus ganz unterschiedlichen Häusern. Also brauchte der Ort Adressen, die Verwechslungen verhinderten. Nur so konnte sichergestellt werden, dass Bestellungen auch beim richtigen Händler ankamen. Doch an die Namen von einst erinnert sich heute kaum noch jemand. Damit die Jahrhunderte alte Tradition und somit auch ein Stück außergewöhnlicher Ortsgeschichte nicht völlig aus dem Gedächtnis verschwinden, werden jetzt Namenstafeln an den Samenhandelshäusern von einst angebracht.