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»Albverein ist ein topaktueller Verein« - Gauvertreterversammlung auf dem Roßberg

Vertreter des Lichtensteingaus trafen sich im Roßberg-Wanderheim – Rund 1750 Stunden für Wegepflege

Einstimmig votierten die Vertreter des Lichtensteingaus am Freitagabend im Wanderheim Roßberg für die Wiederwahl von Doris Sautt
Einstimmig votierten die Vertreter des Lichtensteingaus am Freitagabend im Wanderheim Roßberg für die Wiederwahl von Doris Sautter zur Gauvorsitzenden. Foto: Norbert Leister
Einstimmig votierten die Vertreter des Lichtensteingaus am Freitagabend im Wanderheim Roßberg für die Wiederwahl von Doris Sautter zur Gauvorsitzenden.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN-GÖNNINGEN. »Gerade jetzt, wo viele Babyboomer in Rente gehen, ist der Schwäbische Albverein ein topaktueller Verein«, betonte Doris Sautter im Roßberg-Wanderheim oberhalb von Gönningen bei der Gauvertreterversammlung. Die Vorsitzende des Lichtensteingaus des Albvereins (SAV) sprach vor den Vertretern der insgesamt 35 Ortsgruppen vom »kulturellen Auftrag« des Vereins, der gleichzeitig aber auch Natur und Landschaft schütze, bei alldem aber die Bewegung nicht vergesse.

Gauvorsitzende Doris Sautter (von rechts), Karin Kunz aus dem SAV-Gesamtverein, Schriftführerin Barbara Kasper, Finanzvorsitzend
Gauvorsitzende Doris Sautter (von rechts), Karin Kunz aus dem SAV-Gesamtverein, Schriftführerin Barbara Kasper, Finanzvorsitzender Ingo Ruf und und Gauwegemeister Gerhard Stolz berichteten am Freitagabend über die Aktivitäten des Lichtensteingaus Foto: Norbert Leister
Gauvorsitzende Doris Sautter (von rechts), Karin Kunz aus dem SAV-Gesamtverein, Schriftführerin Barbara Kasper, Finanzvorsitzender Ingo Ruf und und Gauwegemeister Gerhard Stolz berichteten am Freitagabend über die Aktivitäten des Lichtensteingaus
Foto: Norbert Leister

Der Lichtensteingau habe im vergangenen Jahr »sogar einen leichten Mitgliederzuwachs verzeichnen können«, freute sich Doris Sautter. Der Altersdurchschnitt im Gesamtverein liege bei etwas mehr als 60 Jahren, im Lichtensteingau mit gut 56 Jahren also niedriger. Allerdings sei die Altersspanne im SAV beträchtlich, wie die Gauvorsitzende hervorhob: »In einer Ortsgruppe liegt der Altersdurchschnitt bei fast 82 Jahren, der niedrigste in einer Ortsgruppe gut 45 Jahren.« Eindeutig erkennbar sei: Das Angebot in den einzelnen Ortsgruppen ist dafür verantwortlich. Die Folge müsse deshalb lauten: »Um den Albverein jung zu halten, muss ein Schwerpunkt auf Familienarbeit gelegt werden.«

Viele Wanderheime und Türme sind sanierungsbedürftig

Als größtes Problem im Verein führte Doris Sautter jedoch die anstehende Sanierung und den Unterhalt von insgesamt 21 Wanderheimen sowie 27 Türmen an. Der Lichtensteingau sei für fünf Türme und vier Wanderheime zuständig. Wie bei den katholischen und evangelischen Kirchen sei auch beim Albverein klar: »Nicht alle Immobilien können behalten werden.« Grundsätzlich sei kein Wanderheim für den Schwäbischen Albverein rentabel, »von den Türmen brauchen wir gar nicht erst zu reden«, so die Gauvorsitzende.

Wie in den Kirchen müsse sich auch der Albverein entscheiden, welche Immobilien behalten werden – und welche nicht. Grund für diese Misere seien wie bei den Kirchen beim SAV die zurückgehenden Mitgliederzahlen. Aber: Es gebe durchaus auch positive Beispiele – bei einem handle es sich um zwei Erbschaften, die zweckgebunden für die Sanierung des Roßbergs bestimmt waren. Dadurch konnte laut Sautter die Turmsanierung nun in Angriff genommen werden. Außerdem habe eine Ortsgruppe das Konto der nicht mehr vorhandenen Jugendgruppe aufgelöst, »damit kann die Fuchsfarm unterstützt werden«, sagte Doris Sautter. Ebenfalls positiv: Durch eine »Klimaumlage« von 3 Euro seien insgesamt 160.000 Euro eingenommen worden, mit dem Geld könne nun die energetische Ertüchtigung der Wanderheime untersucht werden.

Dringend notwendig sei zudem eine stärkere Mitgliederwerbung, »dies kann nur in den Ortsgruppen geschehen«, rief die Gauvorsitzende die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter auf. »Als allererstes Argument kann hier ein interessantes Jahresprogramm stehen.« Als Fazit betonte die Gauvorsitzende jedoch: »Wir im Lichtensteingau können uns glücklich schätzen, so viele aktive und lebendige Ortsgruppen zu haben, die ein breit gefächertes Programm anbieten.« Dazu gehöre nicht nur das Wandern, sondern natürlich auch Radfahren, Klettern, Skifahren und eben Familienprogramm.

Pflege von Biotopen und Wanderwegen

Der Naturschutz ist beim Albverein eine ganz eigene Sparte, wie Oskar Ehret als Zuständiger ausführte. Insgesamt 2.500 Stunden wurden bei Arbeitseinsätzen ehrenamtlich eingebracht, davon fast 1.500 für Biotoppflege. Die Zahl der Familiengruppen sei im Gau mit 20 stabil, während die Jugendgruppen stetig weniger würden, berichtete Sonja Ulmer.

Gauwegemeister Gerhard Stolz betonte, dass ein Aufwand von rund 1.750 Stunden für die Pflege von Albvereinswegen »eigentlich eine Mordsleistung ist«. Allerdings habe Stolz von insgesamt 36 Wegewarten »nur« 22 Berichte über die Leistungen des vergangenen Jahres erhalten. »Das muss besser werden«, forderte er. Was alles dazugehöre zu den Aufgaben eines Wegewartes? »Die Wege begehbar zu halten, von Gestrüpp freischneiden, Geäst beseitigen, versperrte Wege durch ganze Bäume dem Revierleiter melden und auch die Wegekennzeichnung in einen wanderfreundlichen Zustand bringen und halten«, so Stolz. (GEA)