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70 Jahre verheiratet: Reutlinger Ehepaar feiert Gnadenhochzeit

Das Reutlinger Paar Atidze und Ramadan Limani feiert nach 70 Jahren gemeinsamer Ehe Gnadenhochzeit.

Ramadan (Mitte) und Atidze Limani freuten sich am Mittwochvormittag über den Besuch von Bürgermeisterin Angela Weiskopf und über
Ramadan (rechts) und Atidze Limani freuten sich am Mittwochvormittag über den Besuch von Bürgermeisterin Angela Weiskopf und über die Glückwünsche der Stadt. Foto: Norbert Leister
Ramadan (rechts) und Atidze Limani freuten sich am Mittwochvormittag über den Besuch von Bürgermeisterin Angela Weiskopf und über die Glückwünsche der Stadt.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Zwei Töchter, ein Sohn, sechs Enkel und zehn Urenkel – das ist die große Familie, die Atidze und Ramadan Limani nach 70 Jahren Ehe um sich scharen kann. Am 27. November 1954, vor 70 Jahren, haben sie sich in Nordmazedonien, im ehemaligen Jugoslawien, das Ja-Wort gegeben. »Unser Dorf war im Gebirge, auf 2200 Meter Höhe«, sagte Ramadan Limani am Mittwoch in ihrem Haus in Reutlingen.

Als der heute 88-Jährige 1969 nach Deutschland kam, war er einer der frühen »Gastarbeiter«. Zunächst hatte er bei einer Baufirma in Rommelshausen bei Waiblingen eine Stelle als Maurer gefunden, »mein erster Arbeitstag war am 23. Mai 1969«, weiß Limani heute noch ganz genau. Weitere Stationen in seinem Arbeitsleben waren Sindelfingen und schließlich Metzingen, wo er fast bis zur Rente arbeitete. »Ein Jahr vorher musste meine Firma Insolvenz anmelden, ich war ein Jahr arbeitslos, bevor ich 1997 in Rente ging«, so Ramadan Limani. 

Bis seine Frau mit den Kindern nachkam, hatte es eine Weile gedauert. 1980 war es schließlich so weit, es fiel ihr nicht leicht, die Heimat zu verlassen. Aber – schlussendlich wagte sie dann doch den Schritt. Die heute 91-Jährige war ihr Leben lang Hausfrau, kümmerte sich um Kinder, Küche und alles, was drumherum anfiel. Seit 23 Jahren wohnt das Paar in der Georg-Friedrich-Händel-Straße.

Besuch von der Bürgermeisterin

Zusammen mit drei Schwiegertöchtern der Limanis und zwei Urenkeln empfing die Familie an ihrem Jubeltag Bürgermeisterin Angela Weiskopf. Es gab leckeres süßes Gebäck und türkischen Kaffee, »den ansonsten immer der Vater macht«, betont die Tochter. Auch ansonsten sei das Paar noch fit: Hin und wieder gehe er mit der Schwiegertochter zusammen einkaufen, mit dem Bus fahren sie dann in die Stadt. Limanis Sohn und seine Frau wohnen bei dem Jubiläumspaar und unterstützen es im Alltag.

Ramadan Limani lasse es sich jedoch nicht nehmen, im Internet nach Rezepten zu stöbern und leckere Mahlzeiten zu bereiten. Bürgermeisterin Weiskopf brachte Blumen, Reutlinger Wein, einen Brief und Grüße von Oberbürgermeister Thomas Keck mit sowie eine Glückwunsch-Urkunde zur Gnadenhochzeit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Lob für das Krankenhaus

Das Paar freute sich sichtlich über so viel Aufmerksamkeit. Ramadan Limani war es wichtig, bei dieser Gelegenheit zu betonen: »Das Reutlinger Krankenhaus ist für mich die Nummer Eins.« Mehrere große Operationen am Magen und später dann noch an der Aorta habe er hinter sich bringen müssen. »Das Reutlinger Krankenhaus hat mir das Leben gerettet«, sagte Limani voll des Dankes.

Weiskopf freute sich über den guten Zusammenhalt der Großfamilie: »Das ist nicht selbstverständlich«, sagte die Bürgermeisterin. Eine große Feier zur Gnadenhochzeit werde noch nachgeholt, wenn auch die Männer der Familie Zeit haben. »Alle meine Kinder, Enkel und Urenkel sind wohlgeraten«, sagte Ramadan Limani. Auch hier schwingt ganz viel Dank mit. Und Stolz. (GEA)