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150 Meter mehr Fahrradstraße für Reutlingen

Mit dem neuen Stück Fahrradstraße wird auch die Verkehrssituation vor der Reutlinger Rathaustiefgarage entschärft.

Der Gehweg gehört nach dem Umbau den Fußgängern.  Die Straße dürfen Radler in beide Richtungen befahren.  Der neuralgische Konfl
Der Gehweg gehört nach dem Umbau den Fußgängern. Die Straße dürfen Radler in beide Richtungen befahren. Der neuralgische Konfliktpunkt (links im Bild) tiefgaragenverlassende Autofahrer mit Radverkehr wird vorverlegt. Foto: Frank Pieth
Der Gehweg gehört nach dem Umbau den Fußgängern. Die Straße dürfen Radler in beide Richtungen befahren. Der neuralgische Konfliktpunkt (links im Bild) tiefgaragenverlassende Autofahrer mit Radverkehr wird vorverlegt.
Foto: Frank Pieth

REUTLINGEN. Die Stadtverwaltung geht einen weiteren neuralgischen Punkt im Reutlinger Fahrradwegenetz an. Die Kleine Lederstraße wird auf 150 Meter zwischen Stadtbibliothek und Rathaustiefgarage zur Fahrradstraße umgestaltet. Das Teilstück in der Nähe des Tübinger Tores hat laut städtischen Zählungen die höchste Radlerfrequenz überhaupt in der Stadt. Zugleich hätten Letztere auf dem gemeinsamen Fahrweg mit den Passanten sogar Schrittgeschwindigkeit fahren müssen.

Radverkehr in beide Richtungen, Fußgänger und dazu die Ausfahrt der Rathaustiefgarage ergaben eine kritische Mischung: »Eine Gefahrenstelle, an der die Konflikte programmiert waren«, so Baubürgermeisterin Angela Weiskopf beim Pressetermin zum Baustellenstart. Daher sei der Ausbau »ganz dringend« trotz der schwierigen Haushaltslage. Was zuhilfe kommt: Die 140.000 Euro teure Baumaßnahme wird zu 85 Prozent von Bund und Land gefördert.

Asphaltbelag ersetzt die Pflastersteine

Bis Ende März sollen beide Bauabschnitte über die Bühne sein. Der Pflasterbelag wird herausgenommen und durch Asphalt ersetzt. Dann dürfen Radler in beiden Richtungen auf der Straße fahren. Die Fußgänger haben den Bürgersteig für sich allein. Der Streckenabschnitt gehört zur Radroute 2 des Masterplans, ist obendrein Bestandteil des Radnetzes Baden-Württemberg.

Für die Autofahrer ändert sich wenig. Sie müssen allerdings, so berichtete Daniel Scheu von der Task Force Radverkehr, bei der Einfahrt in die kleine Schwester der Lederstraße den Radlern den Vorrang lassen (die Bezeichnung »Kleine Lederstraße« hat die Verwaltung von Google Maps übernommen. Die Reutlinger verwenden sie sonst eigentlich für den Zipfel der (großen) Lederstraße, die den Albtorplatz führt).

Wegen der Zufahrtsbeschränkung zur Altstadt eine »komplexe« Baustelle

Die Baustelle ist nur 150 Meter lang, aber »komplex«, so Weiskopf, weniger baulich als vielmehr im Hinblick auf die Abwicklung des Autoverkehrs. Auch deshalb sollen die Arbeiten zügig über die Bühne gehen. Damit Anwohner, Händler und Gastronomen, die auf Zufahrt in der Altstadt angewiesen sind, möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Lage sei schon jetzt »angespannt«, berichtete Tiefbauamtschef Frank Bader, weil ja auch die Altstadtzufahrt über die Oberamteistraße baustellenbedingt dicht sei.

Daniel Scheu (links), Angela Weiskopf und Frank Bader haben Lösungen gesucht,  um trotz Baustelle die Anfahrbarkeit der Altstadt
Daniel Scheu (links), Angela Weiskopf und Frank Bader haben Lösungen gesucht, um trotz Baustelle die Anfahrbarkeit der Altstadt zu gewährleisten. Foto: Frank Pieth
Daniel Scheu (links), Angela Weiskopf und Frank Bader haben Lösungen gesucht, um trotz Baustelle die Anfahrbarkeit der Altstadt zu gewährleisten.
Foto: Frank Pieth

Um eine gewisse Mindestzugänglichkeit zu gewährleisten, sind ausgeschilderte Umleitungen vorgesehen: Die im ersten Bauabschnitt (Stadtbibliothek bis Rebentalstraße) führt sogar über die Fußgängerzone Wilhelmstraße gen Metzgerstraße. Damit die Umleitungen nicht zu sehr strapaziert werden, haben Anwohner, die dies wünschten, kostenlose Tickets für die Parkhäuser Lederstraße und Stadthalle bekommen. Die Ein- und Ausfahrt in die Tiefgarage Tübinger Tor ist die ganze Zeit möglich, so Bader. Die Rathaustiefgarage wird im zweiten Bauabschnitt (Rebentalstraße bis Rathausstraße) nicht zugänglich sein.(GEA)