REUTLINGEN-ROMMELSBACH. Thema der Sitzung des Bezirksgemeinderats von Rommelsbach waren die Starkregengefahrenkarten, die den ersten Schritt des städtischen Starkregenrisikomanagements (SRRM) darstellen. Bereits im Juli 2024 wurden die Karten für ganz Reutlingen im Geoportal der Stadt (Rubrik Umwelt und Klima) veröffentlicht. Sie verzeichnen unter Berücksichtigung von Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten die Flächen, die bei Starkregenereignissen gefährdet sind. Schritt zwei ist die Ermittlung von Gefahrenschwerpunkten, Schritt drei die Entwicklung eines Handlungskonzepts. Diese Maßnahmen sind abgeschlossen, jetzt geht es um ein Konzept für die konkreten Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes durch die Stadtentwässerung Reutlingen (SER) und die Finanzierung.
»Rommelsbach war bisher sehr selten von Starkregenschäden betroffen«, so Gabriele Gaiser. Dennoch wiesen die Karten gefährdete drei Gebiete aus: an der Ermstalstraße/Württemberger Straße/Egertstraße, im Mähdergraben/Darrenstraße und In der Braike. Hier seien teilweise sehr hohe Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten sowie großflächige Überflutungen möglich.
Spielplatz mittendrin
Dies hat auch Einfluss auf die Planungen des Spielplatzes Wittum I. Lucas Baum, Fachgebietsleiter im Amt für Tiefbau, Grünflächen und Umwelt der Stadt referierte über den Spielplatz In der Braike. In der Umgebung lebten viele Familien mit Kindern, für die der Spielplatz sehr wichtig sei.
Der an den Spielplatz angrenzende Kindergarten liege mittendrin im Starkregenrisikogebiet, man müsse reagieren. Das Büro LIKWID in Wien habe an der Ostseite einen offenen Kanal konzipiert, der das Wasser an der Einrichtung vorbeileite. An der Westseite wurde zusammen mit dem Büro Brenner Landschaftsbau eine Mulde mit einer Tiefe von 40 bis 50 Zentimetern geschaffen, die das Wasser auffangen soll. Die Spielgeräte liegen erhöht auf »Inseln«, durch eingefügte Kalksteinblöcke entsteht die Idee eines natürlichen kleinen Flusslaufs. Die Fertigstellung der Kita-Außenanlage ist für den 15. November geplant, die Abnahme für den 19. November. Alle bestehenden Spielgeräte wie Kletter-Combi, Tischtennisplatte und Spielhäuschen blieben erhalten. Eine Spielbrücke und Balancierhölzer folgen.
»Die Maßnahmen waren ein langgehegter Wunsch«, sagte Gabriele Gaiser. Georg Leitenberger bestätigte, man habe sich bereits Mitte der 1990er-Jahre mit dem Spielplatz auseinandergesetzt. Damals hätten keine Mittel zur Verfügung gestanden. Im Endeffekt habe man jetzt eine gute Lösung gefunden. Markus Raiser wünschte sich eine Beschattung, allerdings »bitte keine Japanischen Schnurbäume«. Hochstämme und Sträucher sind für die Hänge bereits eingeplant, so Baum. »Läuft das Wasser im Starkregenfall auf die Grundstücke unterhalb?«, fragte Markus Kern. »Ja, so ehrlich muss man sein«, gab Baum zu.
Rainer Linsenbolz wies auf Bitten einer Anwohnerin auf einen Spielplatz im Mähder hin, der zugewuchert, vermüllt und mit Pilzen bewachsen eine Gesundheitsgefährdung für Kinder darstelle. Bezirksbürgermeisterin Gaiser betonte, sie habe deshalb schon einmal bei der GWG nachgefragt, jedoch keine Antwort bekommen und wolle nochmals nachhaken. Leitenberger meinte, er habe vor Jahren schon einmal ein Spielplatzkonzept für Rommelsbach gefordert, das man noch einmal aufgreifen solle. (GEA)