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Aktuell Gemeinschaft

Das war beim Dorffest in Ohmenhausen geboten

Nach acht Jahren Pause konnten die Ohmenhäuser am Wochenende wieder in Gemeinschaft feiern – an anderer Stelle, aber mit sehr viel Spaß.

Einiges los war am Samstag beim Dorffest in Ohmenhausen.
Einiges los war am Samstag beim Dorffest in Ohmenhausen. Foto: Fähnle
Einiges los war am Samstag beim Dorffest in Ohmenhausen.
Foto: Fähnle

REUTLINGEN-OHMENHAUSEN. Das Wetter meinte es gut mit den Ohmenhäusern – vielleicht etwas zu gut, denn bei Temperaturen weit über 30 Grad rann den meisten Dorffest-Besuchern der Schweiß von der Stirn. Entsprechend flossen die kühlen Getränke – zugunsten der örtlichen Vereine, die das Dorffest gemeinsam auf die Beine gestellt hatten. »Ich bin so stolz und dankbar«, lobt Bezirksbürgermeisterin Andrea Fähnle, »was die Vereine an Arbeit leisten für die anderen, die einfach nur kommen und genießen können«.

Begonnen hatte das zweitägige Dorffest am Samstagnachmittag. Nach einem musikalischen Auftakt des Musikvereins Ohmenhausen bat Fähnle Reutlingens Ersten Bürgermeister Robert Hahn zum traditionellen Fassanstich. Bei der 750-Jahr-Feier hatte sich der recht spritzig gestaltet. Nicht so an diesem Wochenende: »Mit drei Schlägen und ohne ein Tröpfchen zu vergießen«, staunt Fähnle – und fügt schmunzelnd hinzu: »Diesmal hat Herr Hahn vorher die Anleitung gelesen.« Ein gelungener Auftakt für ein gelungenes Fest also, denn trotz der tropischen Temperaturen war der Festplatz am Samstagabend bis auf den letzten Platz belegt. »Es hat sich erfüllt, was wir uns gewünscht hatten: dass die Gemeinschaft zusammenbleibt.« Von vielen Seiten hatte die Bezirksbürgermeisterin Rückmeldung bekommen, wie idyllisch der Platz am Waldrand sei. Auch aus logistischen Gründen stellte sich die Entscheidung des UNO-Vorsitz, der aus den Vorständen sämtlicher Ohmenhäuser Vereine und Fähnle zusammengesetzt ist, als voller Erfolg heraus: kein Ärger mit Anwohnern, die sich aufgrund der am Samstagabend spielenden Band »Feel« hätten gestört fühlen können, kaum nötige Straßensperrungen.

Auch musikalische Umrahmung gab's beim Dorffest in Ohmenhausen.
Auch musikalische Umrahmung gab's beim Dorffest in Ohmenhausen. Foto: Jenatschke
Auch musikalische Umrahmung gab's beim Dorffest in Ohmenhausen.
Foto: Jenatschke

Acht Jahre hatten die Ohmenhäuser auf ihr traditionelles Dorffest im Zwei-Jahres-Rhythmus verzichten müssen – wegen des Reutlinger Stadtfestes, wegen Corona, wegen der 750-Jahr-Feier. Um die Wiederaufnahme gebührend zu feiern, wurde diesmal gleich zwei Tage gefeiert. Am Sonntagvormittag wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst der zweite – nicht weniger heiße – Festtag eingeläutet. Mit an Bord war der Musikverein Mittelstadt, der zumindest musikalisch für eine frische Brise sorgte und hierfür ein Medley der norddeutschen Band ‚Santiano‘ darbot.

Für Unterhaltung und Information sorgten wie am Tag zuvor auch die örtlichen Vereine. Der Jugendtreff Ohmenhausen versorgte die Festbesucher mit frisch gemachtem Popcorn und lud zu einer Partie Carrom ein – ein asiatisches Brettspiel, das sich am besten als ‚Fingerbillard‘ erklären lässt. Bei der Trachten- und Volkstanzgruppe konnten die Gäste Seile winden. »Dafür braucht man vier Kordeln, die jeweils aus drei Schnüren bestehen«, erklärt der Vorsitzende Werner Koch. »Die vier Kordeln verdreht man an einem Kreuz, so entsteht ein Seil. Je nach gewünschter Dicke kann man diesen Vorgang mehrfach fortsetzen, bis richtige Schiffstaue entstehen.«

Seilwinden bei der Trachten- und Volkstanzgruppe

Am Vortag waren bei der Tombola des Fördervereins 1.000 Euro zusammen gekommen. Diesen Betrag gaben die Vorstandsvorsitzenden Andrea Fähnle und Achim Waiblen am Sonntag direkt weiter – stellvertretend für alle teilnehmenden Vereine. Er ging an den Narrenverein Hannikel, der in diesem Jahr den UNO-Vorsitz inne hat – zur Deckung der Kosten des Dorffestes. Der Förderverein hatte im Herbst auch das Bürgermobil ins Leben gerufen, über das sich die Festbesucher vor Ort informieren konnten. »Das BüMo können Personen nutzen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind«, erklärt Jochen Weimar, der die Fahrten nicht nur koordiniert, sondern auch selber fährt – ob zum Arzt, zum Friseur, zum Einkauf oder auch zu Vereinsveranstaltungen und Seniorennachmittagen. Etwa 25 Ehrenamtliche sind im Team, ob als Fahrer oder als Koordinatoren. Da das Angebot gut angenommen wird, haben die Verantwortlichen es bereits von zwei auf drei Tage erweitert. »Bis zum Jahresende wollen wir die komplette Woche abdecken.«

Verhungern und verdursten musste beim Dorffest niemand, denn auch hier hatten die Vereine für eine gute Auswahl gesorgt – von Hamburgern, Curry Wurst und gegrillten Würsten über Flammkuchen und Pizza bis hin zu Waffeln und Eis war alles vorhanden. (GEA)