Logo
Aktuell Autos

Freude am Fahren: Oldtimer-Treffen in Mittelstadt

Wer sich für alte Autos interessiert, kann von den BMW Freunden Schwaben einiges lernen.

Rund 80 Oldtimerfreunde haben sich bei der Klostermühle getroffen.  FOTOS: ZENKE
Rund 80 Oldtimerfreunde haben sich bei der Klostermühle getroffen. FOTOS: ZENKE
Rund 80 Oldtimerfreunde haben sich bei der Klostermühle getroffen. FOTOS: ZENKE

REUTLINGEN-MITTELSTADT. Der Duft von Benzin und Öl weht durch die Luft, als sich die BMW Freunde Schwaben am Wochenende bei der Klostermühle treffen. Hier ist ein schönes Parkplätzchen für über 80 Liebhaber bayerischer Motorenwerke, um gemeinsam über die glorreiche Vergangenheit der Marke zu fachsimpeln. Eine Modellreihe hat es den Oldtimerfreunden besonders angetan, denn sie steht bis heute für wahre Werte auf Rädern. Es ist die BMW 02-Serie, mit denen die Münchner Ende der 60er- bis hinein in die 70er-Jahre auf der Überholspur gefahren sind.

Der Vereinsgründer und Vorsitzende Richard Bauer besitzt so eine sportliche Limousine seitdem er 18 Jahre jung ist, hat sich mit seiner Wannweiler Werkstatt weit über die Region hinaus einen Namen in der Oldtimerszene gemacht. Von ihm gibt es beispielsweise ein Fünf-Gang-Getriebe für bestimmte 02er, das BMW selbst niemals im Angebot hatte. Wieso Modellbezeichnungen wie 1600 TI, 1802 oder 2002 bis heute Begeisterung verbreiten, erklärt ein Blick aufs Blechkleid. Das sind wirklich kompakte und leichte Autos, bei denen ein Vierzylindermotor zum zügigen Fahren reicht, deren Substanz gut und die Technik einfach zu warten ist. Die typische BMW-Niere am Kühlergrill ist so klein und schmal wie einstmals der Verkaufspreis.

»Die Oldtimerszene boomt«

»Die Oldtimerszene boomt«, sagt Bauer mit Blick auf die vielen Menschen, die mit ihren rollenden Schätzen an den Neckar gekommen sind. »Wir haben Fahrzeuge aus dem ganzen Bundesgebiet, der Schweiz und Österreich«, erklärt der Vereinsvorsitzende, »darunter sind auch viele junge Leute.« Ja, man muss keine grauen Haare haben, um diese 02er ins Herz zu schließen – es kann aber zwecks Geldmittel für Restaurierung und Pflege auch nicht schaden.

In den 70er-Jahren war die BMW-Niere noch ganz flach und schmal.
In den 70er-Jahren war die BMW-Niere noch ganz flach und schmal. Foto: Stephan Zenke
In den 70er-Jahren war die BMW-Niere noch ganz flach und schmal.
Foto: Stephan Zenke

Sieben Jahre lang hat etwa Gerd Schmidt aus Fürth an seinem 1600 ti geschraubt. »Das Fahren macht’s aus«, erklärt er den Lohn der Mühe. Frank, der seinen Nachnamen »auf keinen Fall« verraten möchte, besitzt ein Prachtexemplar der »Neuen Klasse« in Agavengrün, und hat eine klare Meinung: »Wir wollen qualitativ hochwertige Fahrzeuge fahren. Moderne BMWs sind aus Kunststoff gebaut, damit sie angeblich leicht werden, wiegen aber doppelt so viel wie meiner.« Für alle, die sich mit Oldtimern befassen möchten, hat der Vorsitzende des 2010 gegründeten Vereins geldwerte Tipps. »Suchen Sie ein Auto vor Baujahr 1990, das sind Fahrzeuge mit wenigen elektronischen Bauteilen und mehr Mechanik, die letztlich immer reparabel ist«, meint Richard Bauer.

»Der Zustand des Blechs ist entscheidend, die Laufleistung weniger«

Ein schöner BMW 3er aus dieser Zeit sei schon für rund 15.000 Euro zu haben. Vor dem Kauf gelte es vor allem auf eines zu achten: »Der Zustand des Blechs ist entscheidend, die Laufleistung weniger. Einen Motor kann ich mit wenig Aufwand instand setzen.« Wer auf Nummer sicher gehen möchte, könne bei einem BMW-Club in seiner Nähe um Unterstützung bitten, dann komme ein Experte gerne zur Besichtigung des Autos mit. Menschen, die einen alten BMW bereits besitzen, sollten ihn »generell behalten«. Bauer empfiehlt eine trockene Lagerung sowie regelmäßige Ausfahrten, damit die Technik keine Standschäden erleidet. (GEA)