REUTLINGEN-DEGERSCHLACHT. Eine Liste mit 14 Namen: Kandidaten für den Bezirksgemeinderat zu finden, sei in diesem Jahr gar nicht einfach gewesen, erzählt Bezirksbürgermeisterin Ute Dunkl, die Suche gestaltete sich eher zäh, einiges an Überzeugungsarbeit musste geleistet werden. Elf Bürger und drei Bürgerinnen haben sich dann doch noch bereit erklärt, auf der gemeinsamen Liste zu kandidieren – vor fünf Jahren waren es noch 17. Damals wurden außerdem die beiden bis dahin existierenden Listen zu einer zusammengelegt. Zusätzlich zu den Kandidaten können die Wähler weitere Namen notieren. Die elf mit den meisten Stimmen sind dann gewählt.
Sie sei trotzdem zufrieden, dass man den Wählern eine Auswahl anbieten könne und dass ein paar jüngere Bürger auf der Liste stehen, betont Dunkl. Aber sie verschweigt auch nicht, dass noch Luft nach oben wäre, gerade, was die weiblichen und jungen Kandidaten betrifft: Der Jüngste ist Mitte 30, und von 14 Kandidaten sind gerade mal drei Frauen.
Vier neue Kandidaten
Vier der Kandidaten versuchen erstmals, in der Lokalpolitik Fuß zu fassen: Ralph Waltermann, Philipp Teichert, Lukas Pasler und Axel Walker. Die restlichen zehn sitzen bereits im Bezirksgemeinderat und wollen dies auch weiterhin tun. Lediglich Willi Walker beendet nach rund 30 Jahren sein Engagement im Ortschaftsrat. Über viele Jahre war er Stellvertreter des Bezirksbürgermeisters und immer bereit, mit anzupacken, wenn Hilfe benötigt wurde. Vielleicht beerbt ihn sein Sohn Axel, der sich ebenfalls aufstellen lässt.
Kinderhaus und Pflegeheim
Zufrieden können die elf Bezirksgemeinderäte aus Degerschlacht auf die vergangenen fünf Jahre zurückblicken. So ist es gelungen, die ersehnte Erweiterung des Kinderhauses auf den Weg zu bringen. Abgeschlossen wird der Anbau Ende dieses Jahres. Das neue Gewerbegebiet war ein Thema, das des Öfteren zu Debatten geführt hat, »es wurde um gute Lösungen gerungen«, erzählt Ute Dunkl – letztlich wurden sie gefunden und damit Entwicklungsmöglichkeiten für die ortsansässigen Betriebe geschaffen. Das wichtigste Vorhaben für den Ort ist sicherlich das geplante Pflegeheim. »Wir sind sehr stolz darauf, dass wir es, in Abstimmung mit Sickenhausen und der Stadtverwaltung, geschafft haben, es auf den Weg zu bringen«, betont Dunkl. Beschäftigen wird dieses Vorhaben auch das neue Gremium, denn die Suche nach einem Investor dauert an.
Blick nach vorn
Was steht für die kommenden fünf Jahre außerdem auf dem Programm? »Wir wollen uns am Ortsentwicklungskonzept orientieren, um unser Degerschlacht weiter zu entwickeln und die Lebensqualität im Flecken zu erhalten«, sagt Dunkl. Mit dazu gehört beispielsweise der Masterplan Radverkehr, »diesen unterstützen wir aktiv«. Zudem wünschen sich viele Bezirksgemeinderäte und -bürgermeister, darunter Ute Dunkl, mehr Mitspracherecht und Entscheidungsbefugnisse. Sie selbst stünde übrigens bereit, um eine zweite Amtszeit als Bezirksbürgermeisterin tätig zu sein, wartet aber natürlich das Wahlergebnis ab und wie viele Stimmen auf sie entfallen. (GEA)