REUTLINGEN-BETZINGEN. Zwei Sportarten pro Tag ausprobieren, kennen-, vielleicht sogar lieben lernen – das ist erneut in dieser letzten Woche der diesjährigen Sommerferien auf dem Gelände des TSV Betzingen sowie in den Sporthallen bei der Friedrich-Hoffmann-Gemeinschaftsschule möglich. Von A wie American Football bis T wie Taekwondo, Tennis und Tischtennis wird wie jedes Jahr (mit der Ausnahme der Coronazeit) eine breite Palette an unterschiedlichsten Sportarten vorgestellt.
111 Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren beteiligen sich diese Woche an dem Sportcamp, die Begeisterung ist wie all die Jahre zuvor erneut groß. »Wir beginnen jeden Morgen um 8.30 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, danach geht’s dann los«, berichtete Sportcampleiterin Gabi Maier. Ihr zur Seite stehen insgesamt 20 Übungsleiter. Doch damit nicht genug: Küchenpersonal ist ebenso notwendig, weil die Kinder ja auch noch kleingeschnittenes Obst als Zwischen-Snack erhalten sowie ein leckeres Mittagessen.
Viel Aufwand also, den der TSV jedes Jahr wieder betreibt. Die Spontaneität des Leitungsteams wurde am Dienstag zudem durch den Großbrand im Industriegebiet In Laisen auf eine harte Probe gestellt: »Als es hier auf dem Gelände anfing zu stinken, habe ich bei der Feuerwehr angerufen, man sagte mir, dass die Außensportarten nicht durchgeführt werden sollen«, so Maier. Was tun, lautete dann die große Frage. »Wir konnten ja nicht einfach die Kinder nach Hause schicken, viele Eltern haben doch gearbeitet.«
Also haben sich alle Betreuerinnen und Betreuer die 111 Kinder geschnappt, sind mit ihnen zu den Sporthallen bei der Schule gelaufen und haben sie dort mit Spielen und auch mit Essen versorgt. »Bis auf Tennis konnten wir alles in begrenztem Rahmen in der Sporthalle, in der Hans-Roth-Halle und in einem Gymnastikraum durchführen«, sagt Gabi Maier sichtlich mit Stolz. Ein Problem kam aber noch hinzu: Aufgrund der Rauchentwicklung durch den Brand, sollten auch keine Fenster in den Hallen geöffnet werden. »Man kann sich vorstellen, dass die Luft dort irgendwann zum Schneiden war«, sagt Maier und lacht.
Dennoch hatten die Sechs- bis Zwölfjährigen ihren Spaß. Und am nächsten Morgen war eh alles wieder vergessen, dann konnten die Sportarten wie Basketball, Fußball, Leichtathletik und auch Tennis wieder im Freien durchgeführt werden. »Zum Abschluss gibt es am Freitag noch ein Eis und die Kinder können dann sagen, was gut oder schlecht war«, sagt Gabi Maier. Und dann wird das 19. Sportcamp auch schon wieder vorbei sein. (GEA)