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Aktuell Ausstellung

Jesus im Wespennest

Im Lonsinger Gemeindehaus zeigt Rainer Gauger in dieser Woche selbst gebaute Krippen

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Keine wie die andere: Ganz unterschiedlich sind die Krippen, die Rainer Gauger im Lonsinger Gemeindehaus zeigt. Beim Exemplar im Vordergrund dient eine Wurzel als Basis, im Hintergrund hängt eine Bilderkrippe. FOTO: DEWALD
Keine wie die andere: Ganz unterschiedlich sind die Krippen, die Rainer Gauger im Lonsinger Gemeindehaus zeigt. Beim Exemplar im Vordergrund dient eine Wurzel als Basis, im Hintergrund hängt eine Bilderkrippe. FOTO: DEWALD

ST. JOHANN-LONSINGEN. Bei Rainer Gauger kommt das Jesuskind ganz schön rum. Einmal steht seine Krippe ganz klassisch in einem Stall, ein andermal bietet ein orientalisches Gebäude samt Türmchen und Palmen ihm und den Seinen fast schon üppig Unterkunft. Weil das Kindlein zu Bethlehem tatsächlich aber wohl eher in einer Höhle sein erstes Obdach fand, hat der Lonsinger auch solche Ansichten nachgebildet: Eine knorrige Wurzel, in Südtirol im Wald gefunden, wölbt ihr hölzernes Dach über eine der Krippenszenen.

Seit gut zwanzig Jahren pflegt Rainer Gauger dieses Hobby, angeregt durch einen Kurs beim Würtinger Krippenbauer Christian Harter. Kein einziges seiner Werke hat er verkauft, höchstens eines im Familien- und Freundeskreis verschenkt. »Denn es ist ja jede die Erste«, sagt Gauger selbst über seine so ganz unterschiedlichen Krippenlandschaften.

Idyll mit Backhäusle

Das alpenländische Idyll mit Balkon, Holzschindeln und Backhäusle ist natürlich auch zu finden, die hölzernen Wände säuberlich verputzt, das Gras im gartenzaunbegrenzten Geviert aus selbst gesammeltem Moos nachgebildet, das Rainer Gauger in einer alten Kaffeemühle fein zermahlen hat. Ungefähr vierzig Stunden braucht der Krippenbauer für eine solche detailreich gestaltete Landschaft. Die orientalischen Krippen – von Sand umgeben – gehen ein bisschen schneller.

Daneben finden sich bei der Ausstellung im Lonsinger Gemeindehaus aber auch etliche Besonderheiten. Die Krippe mit Wespennest zum Beispiel. Das beeindruckende Fundstück aus seiner Scheune hat Gauger zur rustikalen Weihnachts-Höhle umgestaltet. »Da ist eine ganze Dose Haarspray drauf«, berichtet der Lonsinger von den schwierigen Konservierungsarbeiten.

Eine Krippe wurde in eine Laterne gebaut, eine andere in ein altes Butterfass. Und wieder eine andere Krippenszene entfaltet sich unter einem aufgesägten Blumentopf mit Kokosnuss-Kuppel. Die Details – vom Weinstock mit winzigen Träubchen bis zur Leiter aus Zahnstochern – hat Rainer Gauger jeweils liebevoll auf die zum Teil historischen Figuren abgestimmt. Weil irgendwann kein Platz mehr war, noch eine weitere Krippenlandschaft aufzustellen, sind inzwischen auch Bilderkrippen entstanden: die Weihnachtsszene zum An-die-Wand-Hängen.

Auf Anregung von Vikarin Annemarie Schirrschmidt und Pfarrerin Maike Sachs zeigt Gauger seine Krippen-Schätze jetzt zum ersten Mal öffentlich. Hergeben will er sie immer noch nicht – aber so können wenigstens kurzzeitig auch andere Menschen ihre Freude dran haben. (dew)

ÖFFNUNGSZEITEN

Die Krippenausstellung im Lonsinger Gemeindehaus ist heute, Dienstag, und am Donnerstag, 13. Dezember, jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Außerdem kann sie noch am Sonntag, 16. Dezember, von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr angeschaut werden. (dew)