BAD URACH. In Jahren ohne Schäferlauf ist das Stadtfest auf dem Bad Uracher Marktplatz Treffpunkt für Einheimische und Besucher aus der Umgebung, so auch jetzt am Wochenende. Kulturreferent Thomas Braun und sein Team hatten zum 11. Stadtfest wieder ein attraktives, vorwiegend musikalisches Unterhaltungsprogramm zusammengestellt - bis hin zum Public Viewing des EM-Endspiels Spanien - England zum Festausklang am Sonntagabend.
»Das Stadtfest lebt vom unveränderten Programm mit viel Musik und viel Platz zum Zuhören«, so Bürgermeister Elmar Rebmann zur Eröffnung am Samstag, als noch nicht so viele Gäste auf den Marktplatz kamen wie abends. Zum Auftakt gab der Musikverein Bad Urach 1992 ein Konzert, bevor die Doowop-Mädla mit Rock‘n Roll auf Schwäbisch Stimmung machten, Tante Friedas Jazzkränzchen die musikalische Vielfalt vergrößerte und das »Bronnweiler-Weib« Friedel Kehrer spontan ins Programm eingebunden war.
Der T-Shirt-Spruch bleibt mysteriös
Am Samstagabend herrschte Partystimmung mit »Beatless« und der Boizbänd. Da war nicht mehr viel Platz auf dem Marktplatz, der zur Open-Air-Disco wurde. Unterm Strich war beim Uracher Stadtfest für alle Generationen war etwas geboten. Schon vor Eröffnung kamen die ersten Gäste und wollten Steaks, Rote und Pommes zur Kaffeezeit - etwa am Stand der evangelischen Kirchengemeinde. Neun Vereine und Gruppen kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher.
Zwei Geheimnisse machten zwar neugierig, konnten aber nicht gelüftet werden: Das Stadtoberhaupt verriet nicht, wie die Sache mit dem Wetter funktionierte: Alles war eitel Sonnenschein. Und eine Gruppe von ehemaligen Hayinger Schülerinnen ließ sich nicht das Geheimnis entlocken, was hinter ihrem Spruch auf den T-Shirts »...erscht tack-tack, noch sag i's dir ...« steckt. Der Katzenkopf dazu ließ keineswegs die Lösung ahnen. »Das wird nicht gesagt«, so Sprecherin Moni lachend dazu. Mehr gab es nicht zu erfahren über »tack-tack«, obwohl die »Mädels« ansonsten sehr gesprächig waren.

»Wir kennen uns fast alle aus der Schulzeit in Hayingen und treffen uns seit der Jahrtausendwende jedes Jahr zu einer Wanderung«, erzählte Moni. Zuerst sei es immer eine eintägige Wanderung gewesen, seit dem zehnten Jahr machen die »Mädels« jeweils einen zweitägigen Wanderausflug, den immer eine andere organisiert. Dieses Mal war Dettingen das Wanderziel - samt Ausflug zum Stadtfest und einer Führung in Bad Urach. Die ehemaligen Hayinger Schülerinnen, darunter auch die Wannweiler Künstlerin Heidi Degenhardt, genießen diese Wochenenden sehr, verbreiten gute Laune und lachen gerne. Sie fallen auf in ihren roten T-Shirts und halten nicht nur zusammen, wenn es darum geht, ihr »tack-tack«- Geheimnis zu bewahren.
Das Wichtigste für sie ist das Treffen mit den anderen, das gemeinsame Wandern und das gesellige Beisammensein. Statt nur zu »appen«, mailen oder telefonieren.
»Bekannte treffen, miteinander reden und den Tag genießen, Abwechslung haben«, so und ähnlich äußerten auch andere Besucher sich auf die Frage, warum sie schon früh zum Stadtfest gingen und lange blieben bei Blasmusik, Jazz, Rock und Pop im historischen Ambiente. (GEA)