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Auf dem Calverbühl gibt's 32 neue Zicklein zu streicheln

Seit dem 20. Februar verzücken die verspielten Jungtiere der Dettinger Ziegenfreunde die Besucher.

Die Geißen lassen sich von ihren mutigen Zicklein nicht aus der Ruhe bringen.
Die Geißen lassen sich von ihren mutigen Zicklein nicht aus der Ruhe bringen. Foto: Emanuel Chatzis
Die Geißen lassen sich von ihren mutigen Zicklein nicht aus der Ruhe bringen.
Foto: Emanuel Chatzis

DETTINGEN. Über 100 Menschen treibt es in den vergangenen Wochen auf den Calverbühl zu den Dettinger Ziegenfreunden. Die Besucher, meist Familien und Kindergärten, versammeln sich alle aus einem knuffigen Grund an den Ställen des Dettinger Vereins: Seit dem 20. Februar gibt es 32 neue Zicklein zu streicheln und zu füttern. »Das ist natürlich die Hochsaison bei uns«, sagt Vereinsmitglied Claudia Vielhauer, »sonst kommen hier nicht so viele her«. Den Andrang rund um die goldigen Jungen kann sie natürlich verstehen. Auch nach vier Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit bei den »Goißkepf« sei die Geburt der Babys immer wieder etwas besonderes für sie.

Dennoch sind die ersten Wochen für die zwölf aktiven Mitglieder »die stressigste Zeit des Jahres.« Besonders wenn der Vater, in diesem Fall Bock Anton, seinen Job nicht erledigen kann. »Die größeren Ziegen haben ihn erst nicht rangelassen«, erzählt Vielhauer mit einem Grinsen. Also bekam Anton Unterstützung von seinem Sohn, mit dem er gemeinsam die Geißen im Stall von sich überzeugen konnte und für reichlich Nachwuchs sorgte. Nach der Geburt brauchen die Tiere viel Aufmerksamkeit: Tagsüber sind rund um die Uhr Helfer vor Ort und bringen Mutter und Kitz in die Ablammbox, in den Wochen danach kümmern sie sich darum, dass die 73 Ziegen im Dettinger Stall nicht aneinandergeraten. »Es sind nun mal Herdentiere«, erzählt Vielhauer, »wenn man die zwei Herden nicht auseinanderhält, können sie schonmal unruhig werden.« Mit schweren Heuballen sorgen die Ehrenamtlichen für reichlich Nahrung und volle Mägen ihrer Schützlinge. Aus der Flasche trinken Emil, Enrico und Co. aber nicht - »sie wollen immer nur zur Mama«, so Vielhauer.

Die jungen Ziegen erkundigen neugierig ihre Umgebung.
Die jungen Ziegen erkundigen neugierig ihre Umgebung. Foto: Emanuel Chatzis
Die jungen Ziegen erkundigen neugierig ihre Umgebung.
Foto: Emanuel Chatzis

Ganz genau kann sie die Kleinen nicht unterscheiden: Zu sehr ähnelt sich ihr fluffig braunes und weißes Fell. Dafür werden die Namen der jungen Ziegen nach der Geburt an den Anfangsbuchstaben der Mutter angepasst. Dadurch weiß Vielhauer, dass Mika und Mokka sich gerade bei Mama Muffin herumtreiben. Die meisten Namen ändern sich aber bald, wenn die Paten ihr Kitz umbenennen dürfen. Eine Patenschaft kostet 100 Euro jährlich und beinhaltet Futter- und Tierarztkosten. Der Andrang ist gleich so groß, dass Interessierte sich auf eine Warteliste setzen müssen.

Für Streicheleinheiten muss man aber kein Vereinsmitglied oder Pate sein. Die verspielten Jungtiere freuen sich über Besuch jeden Alters und scheuen nicht davor, ihre Gäste ganz genau zu begutachten. Immer wieder knabbern sie an Hosen, Jacken und Schnürsenkeln oder hüpfen den begeisterten Besuchern in die Arme. Wer mit Futter kommt, muss dabei besonders vorsichtig sein. »Wenn die das merken, rennen sie dich um«, lacht Vielhauer. Immer wieder nimmt die Helferin Zicklein wie Rico auf den Arm und hält sie vor die strahlenden Augen der Kinder vor Ort. Der kleine Anton ist mit seiner Mutter extra aus Glems hergekommen. Als er hört, dass der Vater des braunen Geißleins vor ihm denselben Namen wie er trägt, lächelt er fröhlich.

Die kleinen Geißlein klettern gerne herum.
Die kleinen Geißlein klettern gerne herum. Foto: Emanuel Chatzis
Die kleinen Geißlein klettern gerne herum.
Foto: Emanuel Chatzis

»Die Zieglein geben einem schon viel«, schwärmt Claudia Vielhauer. Bei gutem Wetter genießt sie gerne die Aussicht auf die Dettinger Weiden mit einem Glas Wein oder kuschelt mit ihren Tieren. »Bald kann ich sie aber nicht mehr so leicht lupfen«, erzählt Vielhauer. Die jungen Geißen und Böcken wachsen schnell. Wer sie also noch sehen möchte, muss den Calverbühl-Stall in den nächsten Wochen besuchen. Andernfalls können Gäste sich im Sommer bei gutem Wetter die Weide mit den Ziegen teilen. Am 20. Juli gibt es hier bei Kaffee, Kuchen und Kinderprogramm zum 20-jährigen Bestehen der Ziegenfreunde Dettingen sogar einen besonderen Anlass. (GEA)