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Aktuell KOMMENTAR

Zeit für einen Chefwechsel

Jahreszahlen der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn soll bei der Verkehrswende und beim Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen. Das Staatsunternehmen fällt jedoch regelmäßig auf, weil Züge unpünktlich sind oder sogar ausfallen; weil Heizungen defekt sind; oder weil Bordrestaurants geschlossen sind. Nun erhält Bahnchef Richard Lutz gut eine Million mehr Jahresentgelt – vielleicht deshalb, weil der Konzernverlust der Bahn im vergangenen Jahr mit 1,8 Milliarden Euro um knapp eine Milliarde geringer ausgefallen ist als 2023.

Lutz gehört seit April 2020 dem Vorstand der Bahn an und ist seit März 2017 Vorstandsvorsitzender. Gerne schiebt er alle Probleme des Konzerns auf das marode Schienennetz und fordert viele Milliarden Euro vom Bund. Er beklagt, die Bahn stecke in einer großen Krise und er leide täglich mit den Fahrgästen mit. Doch was ist seine persönliche Managerleistung, um das Blatt zu wenden? Die Personalaufwendungen des Konzerns sind 2024 von 15,4 auf über 16,6 Milliarden Euro gestiegen. Ein hoch bezahlter Chef sollte doch in der Lage sein, dass sein Team auch entsprechend motivierter an den Bahnsteigen auftritt und die Abläufe für die Fahrgäste besser organisiert.

Bereits nach dem hohen Verlust der Bahn im Jahr 2023 hätte sich die Ampel-Regierung die Bosse der Bahn und damit auch Lutz vorknöpfen müssen. Dies ist nicht geschehen. Mit einer neuen Bundesregierung besteht nun die Chance für einen Neuanfang in der Kontrolle und in der Führung bei der Bahn. Dabei müssen die Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Es wäre geboten, die Deutsche Bahn zu zerschlagen und Bahnnetz und Bahnbetrieb klar zu trennen. Mehr Wettbewerb würde zu mehr Leistung anspornen. Es ist zudem auch die richtige Zeit für einen Chefwechsel bei der DB.

 

uwe.rogowski@gea.de