REUTLINGEN. Für 53 Plätze bewerben sich 13 Kandidatinnen und 60 Kandidaten: Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen beginnt in dieser Woche die Wahl der Vollversammlung für die kommenden fünf Jahre. Wahlberechtigte IHK-Mitgliedsunternehmen können ihre Stimmen für das regionale Parlament der Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe bis 21. Mai 2025, 12 Uhr, abgeben, wie die IHK mitteilte.
Bereits am Montag, 28. April, wurden die Wahlunterlagen an rund 43.000 Mitgliedsbetriebe der IHK Reutlingen in ihrem Bezirk, den Landkreisen Reutlingen, Tübingen und Zollernalb, verschickt. Nach der im vergangenen Jahr verabschiedeten neuen Wahlordnung ist neben der Briefwahl erstmals auch die Abstimmung in digitaler Form möglich. Am 22. Mai werden die Stimmen ausgezählt. Am Tag danach sollen die Namen der Gewählten veröffentlicht werden.
Sieben Wahlgruppen
Gemäß Wahlordnung sind die 73 Bewerberinnen und Bewerber in sieben Wahlgruppen eingeteilt: Industrie, Handel, unternehmensnahe Dienstleistungen (Verkehr/Logistik, Handelsvertreter, Sonstige), Dienstleistungen (Gastgewerbe, Immobilienwirtschaft, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Sonstige), Kreditinstitute, Energieversorgung sowie Information und Kommunikation. Für die 20 Vollversammlungssitze für die Industrie und für die 12 für den Handel gibt es jeweils Wahlbezirke (die drei Landkreise) mit festgelegten Zahlen. In den fünf weiteren Wahlgruppen entspricht der IHK-Bezirk dem Wahlbezirk.
In Industrie und Handel werden zudem Mindestsitze nach Betriebsgrößenklassen (bis 49 Beschäftigte und ab 50 Beschäftigte) vergeben. Auch in den Wahlgruppen unternehmensnahe Dienstleistungen und Dienstleistungen gibt es für Teilbranche Mindestsitze. Den genossenschaftlichen, den privaten und den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten steht je ein Sitz zu.
Ein GEA-Abgleich der Kandidatenliste mit der Mitgliederliste der aktuellen IHK-Vollversammlung hat ergeben, dass, wie vor fünf Jahren, 33 Personen wieder für den Einzug ins Unternehmerparlament kandidieren. 40 weitere Personen haben sich zudem aufstellen lassen. Bei der Vollversammlungswahl vor fünf Jahren hatten sich 12 Frauen und 46 Männer um die 53 Positionen beworben, also fünf Personen weniger als diesmal.
Höchstes Entscheidungsgremium
Mehrere Unternehmerpersönlichkeiten, die das Ehrenamt in der IHK Reutlingen viele Jahre geprägt haben, hören mit Ablauf der Amtsperiode der aktuellen Vollversammlung im Sommer auf. Unter den 20 Mitgliedern, die bei der Wahl 2025 nicht mehr antreten, sind Präsident Christian Otto Erbe und die Vizepräsidenten Thomas Lindner, Hans-Ernst Maute und Stefan Wolf sowie der nunmehrige Wahlausschussvorsitzende Stefan Götz.
»Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium einer Industrie- und Handelskammer«, stellt Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK Reutlingen, fest. Die Gewählten bestimmen unter anderem das Budget, die Höhe von Mitgliedsbeiträgen und Gebühren bei der IHK und treffen Personalentscheidungen. Zum Beispiel wählt die Vollversammlung aus ihrer Mitte in geheimer Wahl den künftigen Präsidenten als Sprecher der regionalen Wirtschaft und bis zu sieben Vizepräsidenten. (GEA)