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Unternehmer Rudolf Rampf aus Grafenberg wird 80 Jahre alt

Rudolf Rampf hat sich 1980 selbstständig gemacht. Heute beschäftigt die von ihm gegründete Firmengruppe über 900 Menschen, davon
Rudolf Rampf hat sich 1980 selbstständig gemacht. Heute beschäftigt die von ihm gegründete Firmengruppe über 900 Menschen, davon über 300 in Grafenberg. FOTO: RAMPF-GRUPPE
Rudolf Rampf hat sich 1980 selbstständig gemacht. Heute beschäftigt die von ihm gegründete Firmengruppe über 900 Menschen, davon über 300 in Grafenberg. FOTO: RAMPF-GRUPPE

GRAFENBERG. Er hat aus dem Nichts heraus im kleinen Grafenberg eine Unternehmensgruppe aufgebaut, die heute international tätig ist – mit weltweit über 900 Beschäftigten, davon über 300 in Grafenberg. Dabei hat er als Pionier und Innovator, also als Unternehmer, aber auch mit seinem sozialen und gesellschaftlichen Engagement, also als Mensch, Maßstäbe gesetzt. Heute, Samstag, 30. November, vollendet Rudolf Günter Rampf sein 80. Lebensjahr.

Rampf wurde 1944 in Kasten, Österreich, geboren und ist in Bayern aufgewachsen. Er stamme aus kleinen Verhältnissen, wie er dieser Zeitung einmal berichtete. Nach Ausbildung zum Chemotechniker und Studium zum Technischen Betriebswirt arbeitete er als Laborleiter in einem Chemiebetrieb. »Ich war besessen von dem Gedanken, Unternehmer zu werden«, zitierte ihn der GEA später zu diesem Lebensabschnitt. Im Alter von 35 Jahren gründete er folgerichtig im Jahr 1980 in der angemieteten alten Turnhalle in Grafenberg die Rampf Kunststoffsysteme GmbH – einen »Ein-Mann-Frau-Betrieb«, wie er betont. Denn gemeinsam mit seiner Ehefrau Eva-Marion, die er als »gute Seele des Unternehmens« bezeichnet, baute er die Firma auf und aus.

Die Erfolgsgeschichte begann mit der Erfindung der ersten Modellbauplatte aus Polyurethan. Mit dieser Innovation sorgte der Tüftler Rudolf Rampf für eine Revolution im Modell- und Formenbau. Denn die »Platte« ersetzte weitgehend Tropenhölzer, wodurch die Produktion nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger wurde. Der Ansatz, langfristig und umweltbewusst zu denken, prägt die Rampf-Gruppe bis heute.

Der Firmenverbund hat aktuell in Deutschland Standorte in Grafenberg, Zimmern ob Rottweil, Wangen (bei Göppingen), Bessenbach (Bayern) und Pirmasens (Rheinland-Pfalz). Auslandsgesellschaften gibt es in den USA, in Kanada, Japan, China und Südkorea. Rampf ist Spezialist für chemische und für Ingenieurslösungen. Reaktionsharze, Maschinenbausysteme und der Leichtbau aus Verbundwerkstoffen gehören zu den Kernkompetenzen. Im Geschäftsjahr 2023/2024, das am 30. Juni zu Ende gegangen ist, erreichte die Gruppe eine konsolidierte Gesamtleistung von 220 Millionen Euro.

Anders als viele Mittelständler hat Rudolf Rampf frühzeitig losgelassen. 2012 hat er sich aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Seither leiten seine Söhne Michael Rampf und Matthias Rampf, beide Betriebswirte, die Unternehmensgruppe als geschäftsführende Gesellschafter der zweiten Generation. Seit 2021 halten sie jeweils 50 Prozent der Anteile an der Führungsgesellschaft Rampf Holding GmbH & Co. KG (Grafenberg).

»Die Innovationskraft unseres Vaters und sein unermüdlicher Wille, Neues zu schaffen und Bestehendes zu verbessern, prägen meinen Bruder und mich bis heute. Er ist ein Vorbild für unser Handeln«, erklärt Michael Rampf, 50. »Unser Vater hat uns die Verantwortung für ein Unternehmen übergeben, das auf festen Werten und innovativen Produkten basiert. Diese solide Basis hat es uns ermöglicht, den Übergang in die nächste Generation erfolgreich zu gestalten«, ergänzt Matthias Rampf, 47.

Rudolf Rampf hat im Jahr 2001 eine nach ihm benannte Stiftung gegründet, die Jugendliche im sportlichen und musikalischen Bereich in Grafenberg fördert. Zudem setzt er sich weltweit für Hilfe zur Selbsthilfe ein, unter anderem durch Projekte wie den Bau von Brunnen, die Ausstattung von Schulen und die Finanzierung von Schulmahlzeiten in Angola.

32 Jahre im Gemeinderat

Von 1988 bis 2020 gehörte Rampf (CDU) dem Grafenberger Gemeinderat an und wirkte auch als stellvertretender Bürgermeister. Die Freigabe der Ortsumfahrung bezeichnete er als Höhepunkt seiner Gemeinderatstätigkeit. Für seine Verdienste als Unternehmer und engagierter Bürger wurde Rampf mehrfach ausgezeichnet, darunter 2008 mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg, 2017 mit dem Bundesverdienstkreuz und 2023 mit der Bürgermedaille von Grafenberg.

Nach wie vor ist Rudolf Rampf eng mit dem Unternehmen verbunden. Es sei immer eine Freude, wenn er zu Besuch komme und mit seinen Erfahrungen und Geschichten von seinen zahlreichen Reisen rund um die Welt berichte und der Belegschaft damit Anregungen gebe, ist von seinen langjährigen Weggefährten zu hören. Zu Rampfs Hobbys zählen das Fotografieren, die Malerei und das Sammeln von Oldtimern. Er habe sich Autos aus seiner Jugend gekauft, von denen er geglaubt habe, sie sich nie leisten zu können, erzählte er dem GEA im Sommer 2020. (rog)