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Trigema leidet unter Gas-Preisen: Grupp stellt Nachtschicht ein

Die Preisexplosion beim Gas trifft das Burladinger Textiluntermnehmen Trigema hart. Geschäftsführer Wolfgang Grupp warnt: »Wenn das so weitergeht, müssen wir die Produktion einstellen.«

Trigema-Chef Wolfgang Grupp. Foto: dpa
Trigema-Chef Wolfgang Grupp.
Foto: dpa

BURLADINGEN. Gas ist teuer wie nie. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden zahlt im März 2022 für Gas bei Neuabschluss eines Vertrages laut Vergleichsportal »Check 24« durchschnittlich 3.305 Euro. Im Dezember des Vorjahres lag der Preis noch bei 2.036 Euro. Gleichzeitig werden Verbraucher stärker zu Kasse gebeten, weil Unternehmen ihre Produkte wegen der steigenden Gas-Kosten immer teurer machen.

Zu diesen Firmen gehört auch der Burladinger Textilhersteller Trigema. »Wir haben die Preise vier bis fünf Prozent erhöht«, sagt Geschäftsführer Wolfgang Grupp in einem ntv-Interview. Um die steigenden Gaskosten auszugleichen, hätte man eigentlich noch stärker erhöhen müssen. »Mehr wagen wir aber nicht, weil wir ein Produkt produzieren, das der Verbraucher im Zweifelsfall gar nicht braucht. Er kauft bei uns, weil er sich das leisten kann und nicht, weil er friert.«

Grupp: »Wenn das so weitergeht, müssen wir die Produktion einstellen«

Die Preisexplosion trifft Trigema hart. Anfang Februar seien Gaskosten um das Zehnfache gestiegen. »Das ist nicht machbar«, sagt Grupp und ergänzt: »Da haben wir gesagt, wenn das so weitergeht, müssen wir die Produktion einstellen.« Das war dann doch nicht nötig, da der Gaspreis im März auf das Fünffache zurückgegangen sei. Das Unternehmen könne dank Reserven durchhalten, aber jahrelang sei das nicht möglich, so Grupp.

Er hofft darauf, dass die Gaspreise weiter sinken. Gleichzeitig versucht er Kosten zu sparen. Seit Montag hat Trigema deshalb die Nachtschicht eingestellt. Bedingt durch Corona-Erkrankungen habe dort ohnehin fast die Hälfte des Personals gefehlt. Gleiches gelte fürs Wochenenden, an denen künftig ebenfalls nicht mehr produziert werden soll. »Damit wollen wir 20 bis 25 Prozent Gaskosten sparen«, sagt Grupp. (GEA)