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Tisoware in Reutlingen zukunftssicher aufgestellt

Reutlinger Unternehmen hat zuletzt kräftig in Standorte, Mitarbeiter und Produkte investiert

Sabine Dörr, geschäftsführende Gesellschafterin von Tisoware in Reutlingen. Das Kunstwerk weist auf Software-Module des Unterneh
Sabine Dörr, geschäftsführende Gesellschafterin von Tisoware in Reutlingen. Das Kunstwerk weist auf Software-Module des Unternehmens hin. FOTO: NIETHAMMER
Sabine Dörr, geschäftsführende Gesellschafterin von Tisoware in Reutlingen. Das Kunstwerk weist auf Software-Module des Unternehmens hin. FOTO: NIETHAMMER

REUTLINGEN. »2015 bis 2017 waren die investitionsstärksten Jahre in unserer Firmengeschichte«, sagt Sabine Dörr. 1,5 Millionen Euro habe das Reutlinger Software-Unternehmen Tisoware in seine Standorte, weitere Mitarbeiter und neue Produkte gesteckt, führt die geschäftsführende Gesellschafterin aus. Im Gespräch mit dem GEA stellen Dörr und Prokurist Rainer Füess daher fest, Tisoware stehe wirtschaftlich stabil da und sei zukunftssicher aufgestellt.

Die Tisoware Gesellschaft für Zeitwirtschaft mbH mit Sitz als Mieterin in einem Gebäude der Hofkammer des Hauses Württemberg im Büropark Orschel ist Dörr zufolge beim Umsatz stetig gewachsen. Im Geschäftsjahr 2017/18, das am 31. Juli zu Ende gegangen ist, standen 17,0 Millionen Euro zu Buche – nach 16,1 Millionen und 15,2 Millionen Euro in den beiden Geschäftsjahren zuvor.

Tisoware hat demnach im abgelaufenen Geschäftsjahr 127 Neukunden gewonnen. Insgesamt haben über 2 500 Firmenkunden mindestens ein Software-Modul von Tisoware installieren lassen. Dörr berichtet: »Über eine Million Menschen in Unternehmen arbeiten mit unseren Lösungen.« Die neue Datenschutz-Grundverordnung habe Tisoware Zusatzgeschäfte eingebracht.

161 Mitarbeiter

Der Informationstechnologie-Betrieb kann auf ein sehr breites Produktspektrum verweisen. Er bietet Unternehmen aller Größen und Branchen unter anderem Software für Zeiterfassung (»elektronische Stempeluhr«) und Personaleinsatzplanung, für Reisekosten- und Kantinenmanagement, für Zutrittssicherung und für die Produktionsdatenanalyse an. Tisoware beschäftigt aktuell 161 Menschen, davon zehn Auszubildende und Studenten der Dualen Hochschule.

Neben dem Sitz in Reutlingen mit 102 Mitarbeitern gibt es Niederlassungen für Vertrieb und technische Unterstützung in Dortmund, Dresden, Hamburg und München sowie Vertriebsbüros in Bielefeld, Ellwangen, Freiburg und Mannheim. Seit 2015 besteht eine Tochtergesellschaft in der österreichischen Hauptstadt Wien.

Zur Ertragslage nennt Tisoware gegenüber Medienvertretern traditionell keine exakten Zahlen. Dörr erklärt, operativ sei das Geschäft immer profitabel gewesen. Wegen der hohen Investitionen, also durch Sondereffekte und Expansionskosten, seien 2015/16 und 2016/17 bilanziell niedrige Verluste geschrieben worden. »Im Geschäftsjahr 2017/18 sind wir auch bilanziell in deutlich schwarze Zahlen zurückgekehrt«, sagt die Geschäftsführerin.

Zwei Großaufträge

Im laufenden Geschäftsjahr werde weiteres Wachstum mit entsprechend ordentlichem Ergebnis erwartet, sagen Dörr und Füess. Erst kürzlich seien zwei Großaufträge mit Auftragswerten von jeweils über 300 000 Euro unter Dach und Fach gebracht worden. Füess fügt hinzu, die Nachfrage nach Software für Personalwesen, Sicherheit und Industrie sei ungebrochen hoch. »Unsere neuen Lösungen zu Industrie 4.0 sind für Geschäftsführer, Controller und Werksleiter wichtige Informations- und Analyse-Werkzeuge, um Abläufe in Produktionsbetrieben zu verbessern«, formuliert der Prokurist.

»Wir wollen als Arbeitgeber attraktiv sein und ein gutes Umfeld anbieten und haben daher viele Wünsche von Mitarbeitern berücksichtigt«, beschreibt Dörr einen wichtigen Grund für die nun höheren Raum- und Weiterbildungskosten. Dies sei in der Belegschaft prima angekommen. Die Mitarbeiter in Entwicklung und Vertrieb, Support und Verwaltung zögen alle gut mit. (GEA)

GESCHICHTE UND EIGNER

Die Betriebsgeschichte begann 1986 als Rieber Software GmbH, also als Tochter des Reutlinger Anbieters von Lösungen für Gemeinschaftsverpflegung. 1990 übernahmen Sabine Dörr (Jahrgang 1959) und Michael Gruber (Jahrgang 1963) die Firma, für die sie schon zuvor gearbeitet hatten, und benannten sie später in Tisoware um. Gruber und Dörr sind heute Geschäftsführer des Unternehmens und mit jeweils 44 Prozent Hauptgesellschafter. Die Prokuristen Rainer Füess (Jahrgang 1968), Jörg Hagedorn (Jahrgang 1966) und Claus Harrer (Jahrgang 1955) sowie der ehemalige Prokurist Karl Melchinger (Jahrgang 1952) halten jeweils drei Prozent der Anteile. (rog)