STUTTGART/TÜBINGEN/WANNWEIL. Die Optocyle GmbH, Tübingen, hat den mit 20.000 Euro dotierten VR-Innovationspreis Mittelstand 2024 der baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken erhalten. Das Unternehmen analysiert mit künstlicher Intelligenz und modernster Kameratechnologie bunt zusammengewürfelten Bauschutt und hilft bei dessen Trennung. So können Materialien im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz wiederverwertet werden. Ulrich Theileis, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands, und Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschaftsministerin des Landes, würdigten bei der Preisverleihung in Stuttgart Kreativität und Pioniergeist des Mittelstands im Südwesten.
Mit dem System von Optocycle können Beton, Ziegel, Gips oder Keramik auf einem Lastwagen klassifiziert werden. Handarbeit und Sichtung nach Augenmaß entfallen. Dadurch sind Recycling-Unternehmen in der Lage, zielgenau und effizient mit der Aufarbeitung zu beginnen und neue Produkte wie Beton oder Dämmstoffe herzustellen. Max-Frederick Gerken und Lars Wolff gründeten die Optocycle GmbH im Jahr 2022. Zurzeit hat das Unternehmen 11 Beschäftigte.
Preis auch für Stuttgarter Unternehmen
Neben der Optocycle GmbH wurden zwei weitere Unternehmen für zukunftsweisende Innovationen ausgezeichnet. Die Park-Solar GmbH aus Stuttgart erhält den ebenfalls mit 20.000 Euro dotierten Preis des Handwerks. Das Unternehmen macht Parkplatzdächer zu Solarkraftwerken. Dank einer außergewöhnlich leichten, schmalen und ressourcenschonenden Bauweise können auch bestehende größere Parkplätze und damit ohnehin schon versiegelte Flächen für die Produktion von CO2-freiem Strom genutzt werden. Der erzeugte Solarstrom kann direkt vor Ort von E-Autos getankt werden.
Der mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis der genossenschaftlichen Finanzgruppe ging an die Hellstern Medical GmbH aus Wannweil. Ihre Innovation, mehrfach im GEA vorgestellt, entlastet Chirurginnen und Chirurgen bei ihrer körperlich anstrengenden Tätigkeit am OP-Tisch. Eine sensorgesteuerte Mischung aus einem Außenskelett und Robotik, ein Exorobot, gibt dem Operateur jederzeit festen Halt. Das Hightech-Produkt folgt dabei den Bewegungen des Chirurgen intuitiv und dynamisch. Weniger Ermüdung und präzisere Eingriffe zum Wohl der Patientinnen und Patienten sind das Ergebnis. (GEA)