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Spekulationen über Stellenabbau

BREMEN/STUTTGART. Im Bremer Mercedes-Werk droht Angaben des Betriebsrats zufolge durch eine Neuordnung der Produktion der Abbau von bis zu 2 000 der knapp 13 000 Arbeitsplätze. Es gebe Überlegungen des Vorstandes, die Sportwagenproduktion 2011 aus Bremen abzuziehen, sagte der Bremer Betriebsratsvorsitzende Uwe Werner nach einer Betriebsversammlung. Eine Daimler-Sprecherin in Stuttgart sagte: »Das sind Spekulationen und daran beteiligen wir uns nicht. Es gibt dazu definitiv noch keine Entscheidungen.«

Werner sagte, ein Abzug der Sportwagenproduktion wäre ein Vertragsbruch, denn es habe im vergangenen Jahr die Zusage gegeben, dass auch der neue SL ab 2011 in Bremen vom Band rollen werde. Im Gegenzug dazu könnte ein Teil der C-Klasse künftig an der Weser produziert werden. Die neue C-Klasse komme aber erst 2014, sagte Werner. Wie viele Mitarbeiter dann gebraucht würden, sei offen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Betriebsrat des größten deutschen Daimler-Werkes in Sindelfingen (Kreis Böblingen) den Plänen eine deutliche Absage erteilt. Der Abzug der Produktion der neuen C-Klasse könnte für den Standort mit seinen 20 000 Mitarbeitern einen Verlust von möglicherweise 2 500 Stellen bedeuten. Nach Angaben des Betriebsrates könnte die C-Klasse-Produktion neben Bremen auch nach China, USA und Südafrika verlegt werden.

»Wir finden allein die Überlegungen schon schlimm«, sagte der Bremer Betriebsratschef Werner. Nach seinen Angaben müsste eine Entscheidung des Vorstandes noch in diesem Jahr fallen. Der Aufbau der Produktionsbänder für den neuen SL müsse im nächsten Jahr anlaufen. Werner schloss weitere Maßnahmen der Belegschaft nicht aus. Im Bremer Werk werden Modelle der C-Klasse, der CLK, der SL und der SLK gebaut. (dpa)