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Sika ist in Bad Urach auf Wachstum ausgerichtet

13 Millionen Euro investiert Sika Deutschland in den Neubau eines Technical Service Centers und stärkt damit den Standort Bad Urach und setzt ein innovatives Energiekonzept um. Bauzeit sind 18 Monate.

Daniele Schmiedle, Geschäftsführerin der Sika Deutschland GmbH, mit an der Projektplanung beteiligten Mitarbeitern beim Spatenst
Daniele Schmiedle, Geschäftsführerin der Sika Deutschland GmbH, mit an der Projektplanung beteiligten Mitarbeitern beim Spatenstich für den Neubau. Foto: Kirsten Oechsner
Daniele Schmiedle, Geschäftsführerin der Sika Deutschland GmbH, mit an der Projektplanung beteiligten Mitarbeitern beim Spatenstich für den Neubau.
Foto: Kirsten Oechsner

BAD URACH. 13 Millionen Euro investiert die Sika Deutschland GmbH in den Neubau eines Technical Service Centers am Standort Bad Urach. Von einem Meilenstein für das Unternehmen, die Mitarbeitenden und die Kunden sprach beim Spatenstich Frank Holzäpfel. Bislang waren die technischen Einheiten der Sika in Bad Urach an mehreren Standorten verteilt: »Wir hatten keine Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln«, machte der Geschäftsbereichsleiter Construction deutlich. »Wir platzen aus allen Nähten.«

 

Im zweigeschossigen Neubau an der Burgstraße soll der Kunde, so Holzäpfel, im Mittelpunkt stehen: Sika schaffe Schulungskapazitäten für 50 Menschen in Theorie und Praxis. Im Erdgeschoss werden sich neben dem technischen Schulungszentrum die technischen Anwendungsberatungen der Bereiche Industrie sowie Kleben und Dichten am Bau inklusive Anwendungsflächen, Laboren, Pumpsysteme und Portale befinden. Im Obergeschoss werden auch Arbeitsplätze für Verkauf und Marketing integriert, die nach neuen Arbeitsweltkonzepten in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden gestaltet werden. In den 3.800 Quadratmeter großen Gebäude werden 66 Personen arbeiten, acht dieser Arbeitsplätze werden neu geschaffen. »Wir sind auf Wachstum ausgerichtet«, betont Holzäpfel.

18 Monate Bauzeit

Das neue Gebäude soll die Visitenkarte des Unternehmens werden, sozusagen ein Musterhaus: Es werden zahlreiche Produkte von Sika verbaut, zum Beispiel Abdichtungsfolien, Sarnafil-Dachbahnen, Terrazzo- und Epoxid-Bodenbeschichtungen und Makro-Polymerfasern für Beton. Ein besonderes Merkmal des Neubaus ist die CO2-neutrale Gebäudetechnik, die durch Betonkernaktivierung und Erdwärme- beziehungsweise der Flusswärmenutzung erreicht wird. Rammpfähle im Boden nehmen dabei die Erdwärme auf und leiten diese an den Erdkollektor unter dem Gebäude weiter, der sie wiederum ins Gebäude führt und in die Betondecken in einen Pumpenkreislauf leitet. Die durch ein Wasserrad erzeugte Energie von der naheliegenden Erms wird ebenfalls in den Kreislauf eingeführt. Die Betonaktivierung in den Decken leitet die Lüftung ein und gewährleistet zu jeder Jahreszeit eine konstante Raumtemperatur von 20 bis 23 Grad Celsius. Verantwortlich für die intensiven Planungen, erste Gespräche fanden bereits 2017 statt, ist das Büro Archonik. Für den Bau verantwortlich ist die Leonhard Weiss GmbH, Baustart soll spätestens im Januar 2025 sein und die Bauzeit beträgt 18 Monate.

Mutterfirma in der Schweiz

»Es hängt viel Herzblut und Emotionen an diesem Projekt«, unterstrich Frank Holzäpfel. Mit dem Gebäude stärke Sika den Standort Bad Urach. Das hört vor allem Bad Urachs Bürgermeister Elmar Rebmann gerne: »Diese Investition ist ein ganz klares Zeichen für den Standort Bad Urach.« 180 Personen arbeiten in Bad Urach, weltweit sind es mehr als 33 000 Mitarbeitende. Sika ist ein Unternehmen der Spezialitätenchemie, eigenen Angaben nach global führend in der Entwicklung und Produktion von Systemen und Produkten zum Kleben, Dichten, Dämpfen. Verstärken und Schützen für die Bau- und Fahrzeugindustrie.

Mutterfirma ist die Sika AG mit Sitz in Baar in der Schweiz, Sika ist weltweit mit Tochterfirmen in 103 Ländern vertreten und in über 400 Firmen wird produziert. Sika entwickelt innovative Technologien für Kunden rund um den Globus und trägt, so das Unternehmen, zur nachhaltigen Transformation der Bau- und Fahrzeugindustrie bei. Im vergangenen Jahr wurde weltweit ein Umsatz von 11,2 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet. Die Sika Deutschland GmbH hat an vier Standorten, darunter Bad Urach, über 1300 Beschäftigte und die sorgten zuletzt für einen Umsatz von etwa 800 Millionen Euro. (GEA)