STUTTGART. Um den einstigen Rambo der Autoindustrie ist es ruhig geworden. Jürgen Schrempp hat sich nach seinem Rücktritt als Daimler-Chrysler-Chef 2005 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auch in der Stuttgarter Daimler-Zentrale heißt es vor dem 65. Geburtstag des Managers am 15. September: »Wir haben keinen Kontakt mehr.«
Dabei galt der in Freiburg geborene Schrempp lange Jahre als mächtigster Automanager Deutschlands. Doch weder wurden die Stuttgarter eine Welt-AG, noch gab es ein Happy-End mit Chrysler. Knapp neun Jahren nach der Hochzeit im Jahr 1998 kam das Aus der transatlantischen Auto-Ehe.
Schrempp war ein klassisches Daimler-Eigengewächs. Nach seiner Lehre in der Freiburger Mercedes-Benz-Niederlassung studierte er Maschinenbau und ging danach in die Zentrale der Daimler-Benz AG in Stuttgart. Nach vielen Stationen im In- und Ausland, darunter als Chef der damaligen Daimler-Benz Aerospace (Dasa), wurde er 1995 Vorstandschef bei Daimler-Benz. Schrempp sanierte den damals stark angeschlagenen Konzern, verkaufte fast alles, was nicht zum Autogeschäft gehörte und schaffte kurz darauf die Ertragswende. 1998 vollzog er die Fusion mit Chrysler. Im Jahr 2005 erklärte der einstige Manager des Jahres seinen Rücktritt. (dpa)
