FRANKFURT/REUTLINGEN. In der ersten Woche der Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie haben bundesweit mehr als 200.000 Menschen kurzzeitig die Arbeit niedergelegt, davon 37.500 in Baden-Württemberg. Die große Beteiligung zeige, dass man gemeinsam hinter der Forderung nach acht Prozent mehr Geld stehe, erklärte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Allein am Freitag seien bundesweit mehr als 83.000 Streikende hinzugekommen, davon 20.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg.
»Die bisher angebotene Sonderzahlung ist keine Grundlage für ernsthafte Verhandlungen. Die Beschäftigten brauchen dauerhafte, ordentliche Entgelterhöhungen«, sagte Hofmann. Die Gewerkschaft verlangt für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten dauerhaft acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben bislang eine steuer- und abgabenfreie Einmalzahlung von 3 000 Euro und zudem bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.
Frühschlussaktionen in der Region Reutlingen-Tübingen
Am Freitag gab es auch Frühschlussaktionen bei Betrieben in der Region Reutlingen-Tübingen. Laut IG Metall in Reutlingen nahmen daran 1 100 Beschäftigte bei Elring Klinger in Dettingen/Erms, 85 bei Uraca in Bad Urach, 75 bei Modine in Pliezhausen, 95 bei Wafios in Reutlingen und 140 bei Siemens in Tübingen teil.
Bis zur vierten Verhandlungsrunde, die am Dienstag in Bayern und Baden-Württemberg beginnt, sind weitere Warnstreiks geplant. Sollte keine Annäherung gelingen, will die IG Metall zu 24-Stunden-Warnstreiks greifen oder in einzelnen Gebieten mit Urabstimmungen unbefristete Streiks vorbereiten. (dpa/GEA)