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Reutlinger Unternehmen Manz kooperiert mit Grob und Dürr

Drei Unternehmen wollen ihre Fähigkeiten kombinieren, um Batterieherstellern Komplettlösungen für die gesamte Wertschöpfungskette anzubieten.

Die Chefs von Grob, Dürr und Manz (von links) unterzeichneten einen Kooperationsvertrag: German Wankmiller, Jochen Weyrauch und
Die Chefs von Grob, Dürr und Manz (von links) unterzeichneten einen Kooperationsvertrag: German Wankmiller, Jochen Weyrauch und Martin Drasch. Foto: Manz
Die Chefs von Grob, Dürr und Manz (von links) unterzeichneten einen Kooperationsvertrag: German Wankmiller, Jochen Weyrauch und Martin Drasch.
Foto: Manz

REUTLINGEN. Die Manz AG (Reutlingen), die Grob-Werke GmbH & Co. KG (Mindelheim/Bayern) und die Dürr AG (Sitz: Stuttgart, Hauptverwaltung: Bietigheim-Bissingen) haben eine strategische Kooperation zur gemeinsamen Kundenwerbung und Bearbeitung von Projekten zur Ausrüstung kompletter Batteriefabriken geschlossen. Dies teilten die Maschinenbauunternehmen gestern mit. Ziel sei es, das immense Wachstumspotenzial im Geschäft mit Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien zu nutzen und die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken. Wichtigster Auslöser für die stark wachsende Nachfrage nach Batterieproduktionstechnik sei die Elektromobilität.

»Je mehr Elektroautos auf die Straße kommen, desto mehr hochwertige und leistungsstarke Batterien werden benötigt«, schreiben die drei Firmen. Daher investierten derzeit mehrere Batterie- und Autoproduzenten in Batteriefabriken oder hätten entsprechende Pläne angekündigt. Aktuell gebe es in Europa noch zu wenig Fertigungskapazitäten für den wachsenden Bedarf.

Mit ihrer Partnerschaft planen die Unternehmen demnach, sich gemeinsam als europäischer Systemanbieter von Batterieproduktionsanlagen zu etablieren und Kunden eine leistungsstarke Alternative zu den bisher meist aus Asien stammenden Ausrüstern zu bieten. Die drei Unternehmen wollten innovative Maschinenstandards »made in Europe« setzen. Markt- und Kundenzugang sollen so kombiniert und die technischen Expertisen gebündelt werden.

Zielmarkt der Kooperation sei insbesondere der Automotive-Sektor. Darüber hinaus fassen die Unternehmen nach eigenen Angaben auch Projekte im Bereich der stationären Speicher sowie Verbraucherelektronik ins Auge.

Als weltweit agierender Hightech-Maschinenbauer bringe Manz Entwicklungskompetenzen sowie ihre jahrzehntelange Erfahrung in wesentlichen Produktionsschritten zur Herstellung unterschiedlicher Lithium-Ionen-Zelltypen und deren Montage in ein Batteriemodul, von der gewickelten Knopfzelle über prismatische Zellen bis hin zur gestapelten Pouch-Zelle, in die Kooperation ein. Grob sei seit über 95 Jahren Takt gebender Vorreiter im Bau von Produktions- und Automatisierungssystemen. Als einer der weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauer ergänze Dürr die Allianz. Dürr verfüge über Expertise in der Elektrodenfertigung und in weiteren Produktionsschritten in der Zell- und Modulmontage. Unter anderem liefert Dürr Beschichtungsanlagen für Elektroden an das Porsche-Joint-Venture Cellforce.

Manz, 1987 gegründet und seit 2006 an der Börse notiert, hat aktuell 1 400 Beschäftigte. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 227 Millionen Euro erzielt. Grob ist ein Familienunternehmen mit weltweit 7 500 Mitarbeitern. Im Geschäftsjahr 2021/2022 stand eine Leistung von 1,2 Milliarden Euro zu Buche. Der Dürr-Konzern, gegründet 1896, dessen Mutterfirma dem Mittelwertesegment M-Dax an der Börse angehört, hat 18 000 Beschäftigte. 2021 erreichte er einen Umsatz von 3,54 Milliarden Euro.

Martin Drasch, Chef der Manz AG, wird in der Pressemitteilung zitiert, dass Manz auf der Basis der richtungsweisenden und europaweit einzigartigen Allianz mit Grob und Dürr enorme Marktpotenziale erschließen könne. (GEA)