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Aktuell Landtagswahl

Reutlinger IHK-Präsident fordert schnelle Regierungsbildung

Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen und Geschäftsführer von Erbe  Elektromedizin.  FOTO: ERBE
Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen und Geschäftsführer von Erbe Elektromedizin. FOTO: ERBE
Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen und Geschäftsführer von Erbe Elektromedizin. FOTO: ERBE

STUTTGART. Das Handwerk im Südwesten und die Unternehmer in Baden-Württemberg erwarten nach der Landtagswahl rasche Gespräche über eine künftige Koalition. »Wir brauchen eine schnelle Regierungsbildung. Die Corona-Krise erfordert, dass es keine lange Hängepartie gibt«, kommentiert der Reutlinger IHK-Präsident Christian O. Erbe den Ausgang der Landtagswahl. Aus Sicht von Erbe ist das Zeitfenster für Koalitionsverhandlungen so klein wie nie zuvor. »Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben im Angesicht der Pandemie kein Verständnis für taktische Runden. Bis zum Ende der kommenden Woche muss klar sein, wer in die Gespräche geht«, so Erbe.

An Herausforderungen mangelt es aus Sicht der IHK für Baden-Württemberg nicht. »Wir müssen die Weichen für die Nach-Corona-Zeit stellen. Bei Bildung, Infrastruktur und Innovationen muss viel passieren, wenn wir als Wirtschaftsstandort weiter ganz vorne dabei sein wollen. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Firmen und damit um sichere Arbeitsplätze für die Bürgerinnen und Bürger«, sagt Erbe.

Auch Rainer Reichhold, Präsident des Handwerkstages, mahnt zur Eile: »Das Land kann sich langwierige Verhandlungen und taktische Spielchen nicht leisten, wir brauchen eine handlungsfähige Regierung und ein schlagkräftiges Parlament«, sagte er am Sonntagabend. »Die neue Regierung muss aus dem Corona-Krisenmodus aussteigen und entschlossen handeln«, betonte er. Man brauche Wachstumsimpulse.

Ähnlich äußerte sich der Präsident der Unternehmer Baden-Württemberg, Rainer Dulger. »Aus Verantwortung für das Land muss die Devise jetzt lauten: Raus aus dem Wahlkampfmodus, rein in den Gestaltungsmodus«, sagte er. Es sei nun keine Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners gefordert, sondern eine, die den enormen Herausforderungen gerecht werde. Die Unternehmen bräuchten die richtigen Rahmenbedingungen, um mit Schwung aus der Pandemie zu kommen.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hingegen erwartet, dass die nächste Landesregierung Soziales und Ökologisches stärker verbindet. »Die drängenden Themen Strukturwandel und Beschäftigungssicherung sowie Klima- und Umweltschutz müssen vorangetrieben werden«, sagte Landeschef Martin Kunzmann. »Mit einer klugen Politik, die gestaltet und investiert, wird der gesellschaftliche Zusammenhang gestärkt.« (pm/dpa)