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Metzinger Modekonzern Hugo Boss plant Resale-Plattform

Hugo Boss baut seine Nachhaltigkeitsaktivitäten aus und startet im dritten Quartal eine Plattform, über die Kunden bereits getragene Kleidung des Unternehmens aus Metzingen kaufen und zurückgeben können.

Hugo Boss
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in mehreren Glasscheiben. Foto: Sebastian Gollnow
Das Logo von Hugo Boss spiegelt sich in mehreren Glasscheiben.
Foto: Sebastian Gollnow

METZINGEN. Hugo Boss wird im dritten Quartal dieses Jahres seine Premium-Wiederverkaufs-Plattform namens »Hugo Boss Pre-Loved« starten. Dabei soll ein betreutes Sortiment an neuwertiger gebrauchter Kleidung des Unternehmens angeboten werden. Kundinnen und Kunden könnten getragene Kleidungsstücke über die Plattform kaufen und auch eigene Kleidung zurückgeben, wie der Modekonzern in Metzingen weiter mitteilte. Damit baue Hugo Boss seine weitreichenden Nachhaltigkeitsaktivitäten im Zuge der Wachstumsstrategie »Claim 5« aus.

»Hugo Boss Pre-Loved« startet den Angaben zufolge zunächst in Frankreich. Geplant sei dann ein weiteres Ausrollen des Konzeptes bis 2025 in Deutschland, Großbritannien und in den USA. Der Resale-Service werde über den Onlinestore (hugoboss.com) zugänglich sein und von Faume, Premiumanbieter für Re-Commerce-Plattformen, betrieben.Schnell wachsender MarktDie Kundschaft solle über ein einfaches Online-Verfahren bereits getragene Kleidungsstücke aus dem Hause Hugo Boss zurückgeben können. Im Gegenzug erhalte sie ein Guthaben, das für den Kauf neuer oder Secondhand-Kleidung online oder in den Boss- und Hugo-Geschäften eingelöst werden könne, schreibt das Unternehmen. Die zurückgegebenen Produkte würden vor dem Wiederverkauf sorgfältig auf ihre Qualität geprüft. Zunächst solle auf der Plattform lediglich Bekleidung angeboten werden. In einem weiteren Schritt sei vorgesehen, das Sortiment um Accessoires zu ergänzen.

Das Resale-Geschäft ist Hugo Boss zufolge ein schnell wachsender Markt, der weltweit bereits ein Marktvolumen von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar umfasst. Der Wiederverkauf von Secondhand-Mode verringere zudem die Umweltauswirkungen der Modeindustrie. So spare ein Kauf aus zweiter Hand im Vergleich zu einem Neukauf durchschnittlich 44 Prozent an CO2-Emissionen ein. Zusätzlich vermindere dies die Abfallmenge der Bekleidungsindustrie.

Hugo Boss plane überdies, noch in diesem Jahr in ausgewählten Verkaufsstellen in Deutschland einen »Care & Repair Service« einzuführen – um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Weitere Schlüsselmärkte dafür seien in Planung. Dieser neue Service werde für Anzüge, Jeans, Schuhe, Jersey-Produkte und Lederwaren angeboten, berichtete das Unternehmen.

»Als Premiumanbieter stellen wir qualitativ hochwertige Produkte her, die auf ein langes Leben ausgelegt sind – auch mit wechselnden Besitzern«, wird Heiko Schäfer, Vorstandsmitglied der Hugo Boss AG, zitiert. Der Einstieg in den wachsenden Resale-Markt sei deshalb ein natürlicher Schritt für das Unternehmen. (GEA)