BODELSHAUSEN. Das Modeunternehmen Marc Cain GmbH trennt sich von 90 der 800 Beschäftigten am Stammsitz Bodelshausen. Dies teilte das Unternehmen auf Nachfrage des GEA mit.
»Als Marktführer wollen wir gestärkt aus der aktuellen Krise hervorgehen. Dafür müssen wir wieder ein Schnellboot werden und unsere Strukturen verschlanken«, wird Helmut Schlotterer, Chef sowie Gründer und Inhaber von Marc Cain, in einer Pressemitteilung zitiert. Er glaube weiterhin an den Produktionsstandort Deutschland. »Aber wir müssen unsere Organisationsstruktur anpassen, obwohl es schmerzlich, aber unerlässlich ist«, fügte Schlotterer hinzu. Dies sichere langfristig Arbeitsplätze.Umfassende AnalyseDie Modefirma habe sich bereits vor der Corona-Pandemie mit dem Vorhaben beschäftigt, das nun durch die besondere Situation beschleunigt worden sei. Neue Realitäten in der Branche, auch die zügig fortschreitende Digitalisierung, hätten dies erforderlich gemacht. Die Anpassung der Organisation fuße auf einer umfassenden Analyse und der Identifikation künftiger strategischer Erfolgsfaktoren. Die Trennungen von Mitarbeitern aus allen Unternehmensbereichen sollten fair und sozialverträglich erfolgen.
Die Geschäftsleitung habe die Betroffenen über ihre Pläne und die damit verbundenen betriebsbedingten Kündigungen informiert. Auf GEA-Nachfrage teilte Pressesprecherin Carolin Gebhardt mit, mit allen Betroffenen seien persönliche Gespräche geführt worden – in sehr wenigen Ausnahmen auch telefonisch, nachdem die Mitarbeiter zuvor Unterlagen per E-Mail zugeschickt bekommen hätten. Es sei kein Mitarbeiter »aus der Firma begleitet« worden, wie es ein Informant dem GEA geschildert hatte. Vielmehr sei es dem jeweiligen Mitarbeiter freigestellt worden, »ob er an diesem Tag weiterarbeiten möchte«, stellte Gebhardt klar.
Marc Cain, 1973 gegründet, beschäftigt in Deutschland 1 000 Menschen und sieht sich als internationale Premiummarke für Damenmode und Marktführer in ihrem Segment. Für 2018 wird ein Gruppenumsatz von 276 Millionen Euro angegeben. Die Zahl für 2019 ist noch nicht veröffentlicht. (GEA)