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L-Bank kann weitere Impulse setzen

Staatsbank für Baden-Württemberg blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Gewinn deutlich gestiegen. Neugeschäft konjunkturbedingt gesunken

Das Logo der Landeskreditbank (L-Bank), der Staatsbank für Baden-Württemberg, am Gebäude in Stuttgart
Das Logo der Landeskreditbank (L-Bank), der Staatsbank für Baden-Württemberg, am Gebäude in Stuttgart Foto: Weißbrod/dpa
Das Logo der Landeskreditbank (L-Bank), der Staatsbank für Baden-Württemberg, am Gebäude in Stuttgart
Foto: Weißbrod/dpa

STUTTGART. Für die Landeskreditbank (L-Bank) war 2024 ein sehr erfolgreiches Jahr. Ihr verteilungsfähiges Ergebnis stieg auf 330 (Vorjahr: 190) Millionen Euro. Dies berichtete Vorstandsvorsitzende Edith Weymayr bei der Bilanzpressekonferenz des landeseigenen Spezialgeldhauses in Stuttgart. Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage sei indes das Neugeschäftsvolumen der L-Bank im Förderbereich von 13,1 Milliarden auf 10,7 Milliarden Euro zurückgegangen.

»Wir haben Menschen und Unternehmen bei ihren Zukunftsinvestitionen voll unterstützen können«, stellte Weymayr fest. Die L-Bank als Staatsbank für Baden-Württemberg arbeitet häufig partnerschaftlich mit Geschäftsbanken zusammen. Ziel ist es dabei, durch Förderkredite, Bürgschaften und Finanzhilfen wirtschafts-, struktur- und sozialpolitische Aufgaben im Südwesten zu unterstützen. Das Finanzinstitut beschäftigte 2024 an seinem Sitz in Karlsruhe und in Stuttgart im Jahresdurchschnitt 1.503 (Vorjahr: 1.416) Personen, davon 844 (819) Frauen.

Risikobeteiligung ausgebaut

Vorstandsmitglied Johannes Heinloth teilte mit, konjunkturbedingt sei die Kreditnachfrage in der Wirtschaftsförderung verhalten gewesen. Das bewilligte Kreditvolumen sei von 3,2 Milliarden im Vorjahr auf 2,6 Milliarden Euro geschrumpft. Als »Mutmacher« bewertete Heinloth jedoch, dass mit 674 (Vorjahr: 700) Millionen Euro in der Existenzgründungsförderung das Niveau des Vorjahres fast gehalten worden sei. 2024 habe die L-Bank 11.188 (Vorjahr: 14.420) Unternehmen mit Darlehen und Zuschüssen bei Modernisierung und Entwicklung unterstützt, darunter 2.268 (2.380) Existenzgründer. Zudem habe die Förderbank ihre Risikobeteiligung an Wagniskapitalfonds von 40 Millionen auf 61 Millionen Euro ausgebaut. Davon hätten vor allem Betriebe der Informationstechnologie-Branche profitiert, erläuterte Heinloth.

Weymayr hob hervor, dass die Fördersumme in der Wohnraumförderung der L-Bank gegenüber 2023 im vergangenen Jahr um fast 15 Prozent auf mehr als 1,7 Milliarden Euro erhöht worden sei. Über alle Förderprogramme hinweg habe die L-Bank 12.264 Wohneinheiten gefördert, 2.364 mehr als im Vorjahr. Es seien 3.001 (Vorjahr: 2.602) neue Sozialwohnungen geschaffen worden.

Zuständig fürs Elterngeld

Die L-Bank reichte 2024 auch 1,4 Milliarden Euro an Familien und für Themen wie Schulbau-, Ausbildungs- und Sprachförderung aus – 46 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Dabei war das Elterngeld als Einkommenersatz für Mütter und Väter mit fast 1,1 Milliarden Euro der größte Posten; er sank jedoch wegen rückläufiger Geburtenzahl gegenüber 2023 um knapp 88 Millionen Euro.

Weymayr vernimmt zwar inzwischen positive Signale aus der Bauwirtschaft. Doch die strukturellen Risiken der exportorientierten Wirtschaft und der Automobilindustrie im Umbruch blieben bestehen. Daher rechne die L-Bank für ihr Fördergeschäft im laufenden Jahr mit einer Seitwärtsbewegung.

Die Spezialbank könne mit einer Kernkapitalquote von 22,47 (Vorjahr: 21.23) Prozent weiter wichtige Förderimpulse setzen. 2024 steigerte sie ihren Zinsüberschuss um 10 Prozent auf 566 Millionen Euro und ihren Provisionsüberschuss um 20 Prozent auf 67 Millionen Euro. Die Verwaltungsaufwendungen gingen um knapp 30 Prozent auf 242 Millionen Euro zurück. Der Jahresüberschuss verdreifachte sich auf 150 Millionen Euro. (GEA)