KIRCHENTELLINSFURT. Das Familienunternehmen Kärcher in Winnenden bei Stuttgart ist beim Spezialfahrzeug-Anbieter Max Holder (Kirchentellinsfurt) eingestiegen. Wie aus einer Pressemitteilung der beiden Unternehmen weiter hervorgeht, wird Kärcher eine vollständige Übernahme des Firmenverbunds Holder detailliert prüfen. Der geplante Erwerb erfolge vorbehaltlich einer Freigabe durch die Kartellbehörden.
Zur Höhe des bereits erfolgten Engagements von Kärcher bei Holder wollten sich Franziska Reiche, Pressesprecherin von Holder, und David Wickel-Bajak, Pressesprecher von Kärcher, auf Anfrage des GEA nicht äußern. Nach früheren Angaben hatte die Max Holder GmbH bislang 17 Gesellschafter, die wesentlich mit der Beratungsfirma Staufen AG (Köngen, Landkreis Esslingen) zusammenhängen. Hauptpersonen sind deren Vorstandsvorsitzender Martin Haas und Aufsichtsratsvorsitzender Ralf Stokar von Neuforn. Auch die Holder-Manager Andreas Vorig und Christian Mayer halten Anteile.
»Holder ist in der Branche für seine hohe Kompetenz in der Entwicklung und Herstellung von kommunalen Geräteträgern bekannt. Dieses jahrzehntelange Know-how und das bestehende weltweite Vertriebsnetz sind für Kärcher aus strategischer Sicht sehr interessant«, sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender des Vorstands der Alfred Kärcher SE & Co. KG. Darüber hinaus passe auch die Kultur des 45 Kilometer vom Kärcher-Stammsitz entfernten Traditionsbetriebs Holder sehr gut zu dem Familienunternehmen. Christian Mayer, Geschäftsführer von Holder, sagt: »Sollte es nach Prüfung sämtlicher Details zu einem erfolgreichen Abschluss mit Kärcher kommen, freuen wir uns auf einen schlagkräftigen Partner.«
Wechsel an der Holder-Spitze
Kärcher ist weltweit führender Anbieter für Reinigungstechnik. Das Familienunternehmen beschäftigt in 70 Ländern über 13 000 Mitarbeiter. Im Jahr 2018 erzielte Kärcher mit 2,525 Mrd. Euro den höchsten Umsatz in seiner Geschichte. Die Max Holder GmbH ist ein führender Hersteller von multifunktionalen Kommunalfahrzeugen. Das 1888 gegründete Unternehmen hat über 300 Mitarbeiter und erzielte 2018 einen Umsatz von 60 Millionen Euro. 220 der Beschäftigten sind im gemeinsamen Gewerbegebiet von Reutlingen und Kirchentellinsfurt (Reutlingen-Nord/Mahden) tätig. Bis 2018 war der Firmensitz in Metzingen.
Andreas Vorig, 49, hat den Vorsitz der Holder-Geschäftsführung jüngst an seinen bisherigen Geschäftsführer-Kollegen Christian Mayer, 39, übergeben. Vorig konzentriert sich nun auf die Leitung der Holder-Vertriebs-Tochterfirmen in den USA und Kanada. Neben Mayer ist nun Thorsten Jäger, 51, weiterer Geschäftsführer von Max Holder. (rog)