METZINGEN. Beim insolventen Metzinger Unternehmen Sauter Feinmechanik mit 240 Beschäftigten liegt der Fokus nach der Stabilisierung des Geschäftsbetriebs nun auf den laufenden Gesprächen mit möglichen Investoren. Dies teilte Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli auf Anfrage des GEA mit. Er sagte: »Die Investorengespräche sind in vollem Gange. Es haben sich mehrere Interessenten gemeldet, und ich bin zuversichtlich, dass wir zeitnah eine Lösung erzielen werden.«
Wie berichtet, hatte die Sauter Feinmechanik GmbH im November Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Tübingen hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma am 1. Februar wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet.
Es hat den bisherigen vorläufigen Insolvenzverwalter Bananyarli, 46, Rechtsanwalt in der Stuttgarter Niederlassung der Pluta Rechtsanwalts GmbH (Ulm) zum Insolvenzverwalter bestellt. Das Gericht fordert die Insolvenzgläubiger auf, Insolvenzforderungen bis zum 7. März 2025 bei dem Insolvenzverwalter schriftlich anzumelden. Es hat zudem für den 29. April 2025, 10 Uhr, eine Gläubigerversammlung in Tübingen anberaumt.
Sämtliche Aufträge erfüllt
»Der Geschäftsbetrieb des metallverarbeitenden Unternehmens wird uneingeschränkt fortgeführt«, heißt es in einer Pressemitteilung des Insolvenzverwalters Bananayrli, der im Fall Sauter von Pluta-Rechtsanwalt Niko Maier, 33, unterstützt wird. Das Sauter-Team habe in den vergangenen Monaten sämtliche Kundenaufträge weiterhin erfüllt und auch neue Aufträge angenommen und bearbeitet.
Sauter Feinmechanik, gegründet 1946 in Metzingen, ist Spezialist für Werkzeugträgersysteme, Rundtische und Automatisierung. Das Unternehmen beliefert Industriekunden deutschlandweit und bietet einen umfassenden Kundendienst sowie Ersatzteilservice an. Eine Tochtergesellschaft in den USA ist den Angaben zufolge nicht von dem Insolvenzantrag betroffen.
Wie den veröffentlichten Jahresabschlüssen zu entnehmen ist, hat Sauter Feinmechanik nach Millionenverlusten in den Geschäftsjahren 2019 bis 2021 in den Jahren 2022 und 2023 bei Umsätzen von 47,5 Millionen Euro und von 46,2 Millionen Euro Gewinne von 1,414 Millionen und von 163.140 Euro erreicht. Mitte 2021 hatte die Zeitfracht Gruppe (Berlin) alle Firmenanteile an Sauter von den zuvor 15 Gesellschaftern aus drei Eigentümerfamilien erworben. (GEA)