PLIEZHAUSEN. Der IT-Dienstleister Datagroup SE hat im Geschäftsjahr 2019/20 (30. September) seinen Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 16,8 Prozent auf 358 Millionen Euro gesteigert. Dabei stieg der reine Dienstleistungsanteil am Umsatz von 79 auf 85 Prozent, berichtet das Unternehmen. Auf das abschließende vierte Quartal entfiel ein Umsatz von 94 Millionen Euro.
Ein Großteil des Umsatzzuwachses im Geschäftsjahr entfiel jedoch auf Zukäufe wie die Portavis GmbH und die Konsolidierung der Datagroup Ulm GmbH. Abzulesen ist dies auch an der deutlichen Erhöhung der Bilanzsumme von 320 auf 380 Millionen Euro.
Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sank um 11,2 Prozent auf 21 Millionen Euro. Die Ebit-Marge (der vom Umsatz verbleibende operative Gewinn) ging von 7,7 auf 5,9 Prozent zurück. Der Gewinn vor Steuern brach um 70 Prozent auf 6,6 Millionen Euro ein. Das Unternehmen begründet dies mit der Risikovorsorge (12 Mio. Euro) sowie hoher einmaliger Sonderbelastungen im Finanzdienstleistungsbereich.
Verzögerungen und erhöhte Kosten im Bereich der Inbetriebnahmen neuer Kunden (Transitionen/Boarding) im Finanzdienstleistungsbereich (Datagroup Financial IT Services GmbH) seien im Wesentlichen dafür verantwortlich, erläutert das Unternehmen. Der Vorstand habe Maßnahmen zur Kostensenkung und Verbesserung der Ertragssituation getroffen. So sei eine restrukturierungserfahrene Geschäftsleitung aus dem Konzern eingesetzt. Erste Erfolge seien sichtbar und würden zu einer »deutlichen Ergebnisverbesserung« im Finanzdienstleistungsbereich führen. Alle bekannten Risiken seien zum heutigen Zeitpunkt durch die Risikovorsorge abgedeckt.
Datagroup hat im Geschäftsjahr die Nettoverschuldung von 65,7 auf 63 Millionen Euro gesenkt. Gleichzeitig ging die Eigenkapitalquote von 23,1 auf 17,2 Prozent zurück.
Die Coronakrise hat das Unternehmen kaum beeinträchtigt. Das neue Geschäftsjahr habe gut begonnen. »Die ermutigenden Ergebnisse im vierten Quartal schreiben sich in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres fort«, sagte Eigner und Vorstandschef Hans-Hermann Schaber. An der Börse kamen die Zahlen jedoch weniger gut an. Die Aktien brachen um 6,6 Prozent auf 44 Euro ein. (GEA)