PFULLINGEN. Die Ringat Präzisionstechnik GmbH, Pfullingen, hat beim Amtsgericht Tübingen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen beantragt. Der Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Axel Kulas, 59, wurde vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt und sagte auf Anfrage des GEA, dass sechs Beschäftigte sowie drei Aushilfskräfte von der neuen Situation des Metallbearbeitungsunternehmens betroffen seien.
Der Geschäftsbetrieb werde fortgesetzt. Die Löhne und Gehälter für die Monate September, Oktober und November seien durch Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Parallel laufe die Suche nach einem Investor für eine dauerhafte Fortführung des seit 1986 bestehenden Betriebs.
Kundenzufriedenheit im Blick
Fachkräftemangel hat Kulas zufolge entscheidend dazu beigetragen, dass das Ringat Präzisionstechnik in die Bredouille geraten ist. »Es waren zehn Beschäftigte. Dann sind erfahrene Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen. Die Nachbesetzung ist nicht gelungen. Es war nicht mehr möglich, zweischichtig zu arbeiten. Termintreue wurde zu einem Problem und hat zur Unzufriedenheit von Kunden und rückläufigen Umsätzen geführt«, berichtete der erfahrene Insolvenzverwalter über Ergebnisse seiner ersten Nachforschungen. Positiv stimme ihn, dass es nach wie vor genügend Aufträge gebe. Nun gelte es, diese Aufträge zügig abzuarbeiten und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.
Das Unternehmen hieß bis Januar 2024 MR-Produktion GmbH. Damals gab es einen Führungs- und Namenswechsel: Der Industriemechanikermeister und Feinwerkmechaniker-Meister Patrick Ringat, 38, zuvor Betriebsleiter bei MR-Produktion, wirkt seither als alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer. Ringat Präzisionstechnik sieht sich als Partner für Lohnfertigung und Engineering-Dienstleistungen und fertigt auf rechnergestützten (CNC) Werkzeugmaschinen Präzisionsdreh- und Frästeile und bietet auch Baugruppenmontage und Oberflächennachbearbeitung an. (GEA)

