Logo
Aktuell Computer

Firma Axsos in Metzingen rechnet 2025 mit starkem Wachstum

Unternehmen trotzt nach Gewinn neuer Kunden dem gesamtwirtschaftlichen Trend.

Frank Müller, Mitgründer, Mitaktionär und Alleinvorstand der Axsos AG.
Frank Müller, Mitgründer, Mitaktionär und Alleinvorstand der Axsos AG. Foto: Schanz
Frank Müller, Mitgründer, Mitaktionär und Alleinvorstand der Axsos AG.
Foto: Schanz

METZINGEN. Der Informationstechnologie (IT)-Dienstleister Axsos erwartet für das laufende Jahr einen deutlichen Umsatzsprung von 8,4 Millionen Euro in 2024 auf 9,7 Millionen Euro. Dies erklärte Frank Müller, Alleinvorstand der nicht börsennotierten Axsos AG (Metzingen), im Gespräch mit dem GEA. Als Gründe für die optimistische Einschätzung in gesamtwirtschaftlich eher schwierigen Zeiten nannte er den Gewinn neuer Kunden und den Ausbau der Geschäfte mit Bestandskunden.

Nach den verlust- und lehrreichen Jahren 2019 bis 2022 ist Axsos Müller zufolge 2023 »gut profitabel« in die Gewinnzone zurückgekehrt und auch 2024 »im Plus« geblieben. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Alleinvorstand wegen des absehbaren Umsatzanstiegs damit, die Ertragslage am Ende mit »stark profitabel« beschreiben zu können.

IT-Betrieb für Firmen

Der staatlich geprüfte datentechnische Assistent Müller, 53, und der Diplom-Informatiker Rolf Stephan, 63, haben Axsos 2009 in Stuttgart mit zunächst 12 Beschäftigten gegründet. Müller und Stephan, der als Aufsichtsratsvorsitzender wirkt, halten jeweils 50 Prozent der Anteile an der Axsos AG, die Anfang 2022 nach Metzingen verlagert worden ist.

Axsos hat aktuell (gegenüber dem Vorjahr unverändert) 96 Beschäftigte, ist indes mit Standorten in Deutschland, Palästina, Israel und Griechenland ungewöhnlich aufgestellt. Wie Müller weiter ausführte, sind 44 der 96 Beschäftigten in Metzingen, Stuttgart und Dettingen/Erms (bei der Tochterfirma Axsos Academy GmbH) tätig. Weitere 42 Personen arbeiteten in der Niederlassung Ramallah (Palästina) und für eine Tochterfirma in West-Jerusalem (Israel). Zehn deutschsprachige Mitarbeitende gebe es bei einer Tochterfirma in Thessaloniki (Griechenland). Die IT-Spezialisten an den Standorten im Nahen Osten und in Griechenland unterstützten »als verlängerte Werkbank« Axsos in Deutschland. Trotz der Stabilität bei der Zahl der Beschäftigten habe es zuletzt eine Umstrukturierung gegeben, erläuterte Müller: In Verwaltung und Technik seien einige Stellen gestrichen, in Marketing und Vertrieb seien indes neue geschaffen worden.

Zum Leistungsspektrum von Axsos gehören digitale Infrastruktur, digitale Prozesse, digitale Sicherheit und digitale Bildung. Das Unternehmen übernimmt dabei den IT-Betrieb und Anwender-Support für andere Unternehmen/Organisationen.

Müller veranschaulichte diesen Gedanken mit einem Beispiel: »Das Kerngeschäft der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft ist nicht IT, sondern Interessenvertretung. Wir sind als externer Dienstleiter für ihre IT zuständig.« Da Digitalisierung mit Künstlicher Intelligenz (KI) eine Beschleunigung erfahren habe, sei es wichtig, bei anstehenden Änderungen bei Kundenunternehmen die betroffenen Menschen behutsam mitzunehmen und ihnen die Vorteile des Abweichens vom Gewohnten (»Das haben wir aber immer so gemacht«) zu vermitteln.

Verbindung zum Nahen Osten

Der aus Dettingen stammende Müller hat im Alter von 25 Jahren ein Freiwilligenjahr beim YMCA (Christlicher Verein Junger Menschen) in Jerusalem erlebt und ist mit einer Palästinenserin mit israelischen Pass verheiratet. Dies erklärt seine starke Verbindung zum Nahen Osten und sein Engagement dort. Von der Axsos Academy GmbH seien zwischenzeitlich etwa 500 Menschen, vor allem in Israel und Palästina, zu Softwareentwicklern, Datenanalysten und Software-Testingenieuren ausgebildet worden, teilweise gefördert durch Nichtregierungsorganisationen. (rog)