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Aktuell Studie

»Finanzielle Gleichstellung«: IHK für höheres Meister-Bafög

Berufliche Weiterbildung zahlt sich aus und hat positive Effekte auf die berufliche Laufbahn.

Christian Otto Erbe, Präsident der  Industrie- und  Handelskammer Reutlingen. FOTO: REISNER
Christian Otto Erbe, Präsident der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. FOTO: REISNER
Christian Otto Erbe, Präsident der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. FOTO: REISNER

REUTLINGEN. Weiterbildung zahlt sich aus, zeigt eine neue bundesweite IHK-Studie zu Weiterbildungserfolgen. Teilnehmer aus der Region profitieren sogar noch ein bisschen mehr.

Wer eine Weiterbildung zum Fachwirt, Industriemeister oder Bilanzbuchhalter absolviert, also einer Höheren Berufsbildung, kann laut Studie in acht von zehn Fällen mit positiven Effekten auf die eigene berufliche Entwicklung rechnen: 57 Prozent (Im Raum Neckar-Alb sogar 62 Prozent) der Absolventen verbessern ihre Position und tragen nach der Weiterbildung mehr Verantwortung. 57 Prozent (Neckar-Alb: 58 Prozent) verdienen mehr Geld als vorher. Vier von zehn Absolventen, die nach der Weiterbildung mehr verdienen, berichten von Gehaltserhöhungen von über 750 Euro im Monat.

Doch auch persönlich bringt ein Abschluss der Höheren Berufsbildung die Fachkräfte weiter: Über 90 Prozent der Absolventen gaben an, dass sich durch die Weiterbildung ihr Blickwinkel erweitert hat, sie Zusammenhänge besser verstehen und sie nun souveräner auftreten. Wie positiv die Befragten die Angebote der Höheren Berufsbildung bewerten, zeigt sich auch daran, dass sich 87 Prozent (Neckar-Alb: 90 Prozent) von ihnen wieder für die Weiterbildung entscheiden würden. 52 Prozent (Neckar-Alb: 53 Prozent) wollen sich auch in Zukunft weiterbilden.

Erbe sieht Ungerechtigkeit

52 Prozent (Neckar-Alb: 54 Prozent) der Teilnehmer erhielten eine Förderung aus dem »Meister-Bafög« – ein Wert, der aus IHK-Sicht noch höher sein könnte. Denn oft müssen die, die teilnehmen, mehrere Tausend Euro für Unterrichtskosten und Prüfungsgebühren einplanen. Studierende an Hochschulen und Universitäten müssen diese Summen dagegen nicht zahlen. »Wir müssen endlich mit der finanziellen Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung im Land vorankommen«, sagt IHK-Präsident Christian O. Erbe. Gleiches gilt für den Aufstiegsbonus. Diese 1.500 Euro bekommen derzeit nur die Absolventen von Meisterkursen im Handwerk. Die IHK-Abschlüsse sind jedoch absolut vergleichbar. »Diese Ungerechtigkeit muss dringend beseitigt werden«, so Erbe. Die Weiterbildungen starten bei der IHK wieder nach den Sommerferien. (GEA)