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Fiedler: Wieder mehr Objekte auf dem Markt

Fiedler Gewerbeimmobilien ist in der Region Neckar-Alb Marktführer bei der Vermittlung von Gewerbeflächen. Das Unternehmen mit Sitz im Industriegebiet Reutlingen-West sieht Anzeichen für eine Belebung der Geschäfte.

Johannes Fiedler (links) und Jannis Rotar, Geschäftsführer der Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH.
Johannes Fiedler (links) und Jannis Rotar, Geschäftsführer der Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH. Foto: Schanz
Johannes Fiedler (links) und Jannis Rotar, Geschäftsführer der Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH.
Foto: Schanz

KUSTERDINGEN. Der Markt für Gewerbeimmobilien verfiel mit Beginn des Ukraine-Kriegs und der danach einsetzenden Konjunkturkrise in eine Schockstarre. Wenig Angebot und wenig Nachfrage sowie Preisrückgänge bei Bestandsgebäuden um durchschnittlich 20 Prozent waren die Folgen. Nun sehen Johannes Fiedler und Jannis Rotar, Geschäftsführer der Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH im Industriegebiet Reutlingen-West auf Gemarkung Kusterdingen, Anzeichen für eine Belebung. »Es kommen wieder mehr Objekte auf den Markt. Die Unternehmen zeigen wieder Mut«, sagt Rotar im Gespräch mit dem GEA. Fiedler verweist auf aktuell über 70 Kauf- und Vermietungsofferten des in der Region Neckar-Alb führenden Unternehmens bei der Vermittlung von Gewerbeflächen.

Im Einzelnen gebe es allerdings einige Besonderheiten in der Marktentwicklung, erläutern die beiden Experten. »Das Angebot an Büro- und Einzelhandelsflächen ist stärker als das an Produktionshallen. Bei der Nachfrage ist es eher andersherum«, berichtet Fiedler, 40, der sein Studium der Immobilienwirtschaft mit dem Bachelor abgeschlossen hat. »Die Auswirkungen von Homeoffice und Onlinehandel beschäftigen auch uns«, fügt der 43 Jahre alte Diplom-Ingenieur Rotar hinzu.

Leerstände, in die Jahre gekommene Immobilien und neue Anforderungen an Nachhaltigkeit: Es gebe große Herausforderungen, um manche Objekte künftigen Nutzungen zuzuführen, wissen die beiden Geschäftsführer. Der Wert einer Immobilie hänge zunehmend auch von ihrer Klimawirkung ab. Mit Photovoltaikanlagen zur Energieerzeugung und dem Verbot fossiler Brennstoffe etablierten sich neue Standards für Neubauten und Modernisierungen.

Verbessern oder umnutzen

»Wenn sich ein Objekt nicht schnell vermarkten lässt, sind Eigentümer oft bereit, ein bisschen zu optimieren – Hauptsache kein jahrelanger Leerstand«, sagt Fiedler. Generell steige die durchschnittliche Vermarktungsdauer auch dadurch. Zuweilen müssten dennoch Abstriche bei Preisvorstellungen gemacht werden. »Es sei denn, ein Unternehmen hat akuten Bedarf oder aufgrund bestimmter Eigenschaften der Immobilie besonders hohes Interesse. Nachbarn, die vergrößern wollen, oder Unternehmen, die dringend einen neuen Standort suchen, sind natürlich bereit, etwas mehr zu bezahlen.« Rotar informiert, dass aufgrund des hohen Bedarfs an Wohnraum »in manchen Lagen oder in Obergeschossen« zunehmend Umnutzungen geprüft würden.

Fehlende Flächen für Neubauwünsche oder Probleme bei einer entsprechenden Finanzierung seien oft die Gründe von Interessenten an Bestandsgebäuden, erläutert Fiedler. Dabei seien Flächen zwischen 500 und 1.000 Quadratmeter deutlich leichter zu vermarkten als größere. Eher selten gebe es Interessenten für Gewerbeflächen in der Region Reutlingen-Tübingen-Zollernalb von außerhalb dieses Bezirks: »Meistens kommt die Nachfrage von Firmen, die schon da sind. Für viele Unternehmen kommt wegen der Mitarbeitenden ein Standortwechsel nur in einem begrenzten Radius infrage.«

Diplom-Immobilienwirt Gerhard Fiedler, 69, Vater von Johannes Fiedler, hat 1993 als Ein-Mann-Unternehmer begonnen. Er bildet heute mit seinem Sohn und Rotar den Vorstand der Fiedler Holding AG. An dieser Dachfirma hält Familie Fiedler die Mehrheit. Rotar und der frühere Vorstand und Geschäftsführer bei Fiedler, Heinrich Schnitzler, 69, sind ebenfalls beteiligt.

Alte Spinnerei gekauft

Die 100-prozentige Tochterfirma Fiedler Gewerbeimmobilien GmbH mit identischer Führung wie in der Holding steht den Kunden für die Vermittlung von Gewerbeimmobilien zur Verfügung. Sie hat 13 Beschäftigte und erwartet im laufenden Jahr Rotar und Fiedler junior zufolge einen Umsatz durch Vermittlungsprovisionen von 1,5 Millionen Euro.

Der Unternehmensverbund entwickelt auch Gewerbestandorte weiter, berät Unternehmen in Standortfragen und übernimmt die Steuerung von Bauvorhaben. Dies geschieht über die 90-Prozent-Tochter Fiedler Immobilienentwicklung GmbH und über die 50-Prozent-Beteiligung Dreher + Fiedler Projektsteuerung GmbH, die von Rotar und Alexander Dreher, 57, geleitet wird.

Der Immobiliendienstleister setzt sich für den Erhalt von Bestand ein. Um Leerstand zu verhindern und Blockaden zu überwinden, hat Fiedler deshalb seit dem Jahr 2011 einige Liegenschaften selbst gekauft und aufgewertet. Im Firmeneigentum von Fiedler Immobilienentwicklung und Fiedler Holding sind Objekte in Eningen, Münsingen, Pfullingen, Reutlingen, Schramberg und Wannweil.

Fiedler ist daher Vermieter namhafter Unternehmen, unter anderem von Viavi Solutions (früher: Wandel & Goltermann), Erima und RET Reutlinger Elastomer Technologie. Kürzlich habe Fiedler das historische Areal der Alten Spinnerei in Wannweil erworben, teilen die GEA-Gesprächspartner mit. Die Gebäude sollen umfassend saniert werden, damit ein attraktives Angebot für künftige Nutzer entstehe. Die Planungen dafür und die Nutzersuche hätten begonnen. (GEA)