PLIEZHAUSEN. Bei der Hauptversammlung von Datagroup am Donnerstag haben mehrere Aktionäre ihre Verärgerung über die schlechte Entwicklung des Aktienkurses zum Ausdruck gebracht. Von einem »Desaster« war die Rede. Andreas Baresel, Vorstandsvorsitzender des Informationstechnologie (IT)-Dienstleisters, Finanzvorstand Oliver Thome und Mehrheitsaktionär Hans-Hermann Schaber zeigten Verständnis für die Unzufriedenheit der Anleger. Sie verwiesen indes auf die gute Ertragslage von Datagroup. Die Versammlung beschloss die Ausschüttung einer Dividende von 1,50 (Vorjahr: 1,10) Euro je Aktie. Die Dividendensumme steigt somit von 9,2 Millionen auf 12,5 Millionen Euro.
Nach einem Ausgabekurs von 3,20 Euro beim Börsengang im Jahr 2006 war die Datagroup-Aktie bis Anfang 2022 auf über 97 Euro geklettert. Doch seither hat sich der Kurs mehr als halbiert. Am Donnerstag legte die Aktie auf 45,00 (Vortag: 43,85) Euro zu. Als Gründe für die schwache Kursentwicklung nannten die Datagroup-Oberen die zuletzt schwache Umsatzentwicklung.
Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr
Wie berichtet, hat das Unternehmen weniger rentable Geschäfte beendet. Daher stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2022/2023, das am 30. September zu Ende gegangen war, lediglich um 0,7 Prozent auf 498 Millionen Euro. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz sogar um 4 Prozent auf 121 Millionen Euro. Wegen Investitionen in Zukunftstechnologien schrumpfte dabei auch das Quartalsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 11,5 Millionen auf 10,1 Millionen Euro.
Baresel zeigte sich zuversichtlich. Im gesamten Geschäftsjahr 2023/2024 werde ein Umsatz zwischen 510 Millionen und 530 Millionen (Vorjahr: 498 Millionen) Euro erwartet. Das Ebit solle zwischen 43 Millionen und 46 Millionen (Vorjahr: 45,3 Millionen) Euro liegen. Vorstandmitglied Sabine Laukemann zufolge sind weitere Firmenzukäufe als Teil der Wachstumsstrategie vorgesehen. Seit dem Börsengang hat Datagroup über 33 Zukäufe berichtet. Firmenmitgründer und Aufsichtsrat Schaber, der mit seiner Familie über die Beteiligungsgesellschaft HHS über 54 Prozent der Aktien hält, sagte auf Nachfrage eines Aktionärs, es gebe zwar Kaufinteressenten für diese Anteile, doch HHS stehe zu Datagroup. (GEA)

