TÜBINGEN. Die Hölle +& Hüttner AG in Tübingen expandiert. Die Intavis AG (Köln), ein Tochterbetrieb von Hölle & Hüttner, erwirbt das Peptidsyntheselabor des Naturwissenschaftlichen Medizinischen Instituts in Reutlingen (NMI TT). Dr. Peter Beck, Vorstand der Intavis AG und Prof. Hugo Hämmerle, Geschäftsführer der NMI Technologietransfer GmbH, unterschrieben jüngst den Vertrag.
»Wir sehen diese Übernahme als einen zukunftsweisenden Schritt an und planen mittelfristig einen gemeinsamen Standort im Raum Tübingen«, so Peter Beck. Das Reutlinger Labor mit drei Mitarbeitern ergänze die bisherige Peptidherstellung und erhöhe die Dienstleistungskapazität. Auch für die Bio-Regio-Stern (Stuttgart) soll dieser Zusammenschluss ein positives Signal sein, ergänzt der geschäftsführende Gesellschafter der Hölle & Hüttner AG, Steffen Hüttner.
Das Peptidsyntheselabor der NMI TT hat sich seit mehr als 15 Jahren der Herstellung löslicher Peptidkollektionen und mehrfach modifizierter hoch aufgereinigter Peptide für die biochemische Forschung spezialisiert. Peptide sind kleine biologische Moleküle, die in verschiedenen Nachweis- und Testverfahren sowohl in der Forschung wie auch Diagnostik eingesetzt werden können.
Hölle & Hüttner, nach eigenen Angaben eines der größten Bioinformatik-Unternehmen Süddeutschlands, hatte in 2008 das Kölner Laborgeräte-Unternehmen Intavis AG übernommen. Einschließlich des Standortes in Heidelberg beschäftigt Intavis 14 Personen. Wird der neue Standort in der Region realisiert, soll der Teilbetrieb in Heidelberg aufgelöst werden.
Anfang Juli war mit der Firma E-vend mit vier Beschäftigten als eine weitere Marke zur Familie der Hölle & Hüttner AG hinzugekommen. Die im April 2000 gegründete GmbH hat ihren Sitz in Wiesbaden und legt ihr Augenmerk besonders auf praxisnahe IT-Lösungen in den Bereichen Softwareentwicklung und Datenbankmanagement.
Steffen Hüttner: »Somit stoßen insgesamt drei Softwareentwickler zur Hölle & Hüttner AG, die sich auf die bestehenden Unternehmensbereiche Engineering Solutions und Life-Science verteilen und im operativen Geschäft tätig sein werden.« Mit ein Grund für diese Entscheidung sei sicherlich auch die geografische Lage gewesen, da man vermehrt Kunden im Rhein-Main-Gebiet ansprechen wolle.
Die Hölle & Hüttner AG, zur Gruppe gehören inzwischen 45 Mitarbeiter mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro, besitzt neben den Life-Science-Spezialisten auch Experten im Bereich Messtechnik und Automation. Um auch hier einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, wurde die Software »Signal« der Firma Delta Top einlizenziert. Die Software wird in Fertigung und Logistik eingesetzt. Signal nutzt dabei die Kanban Technologie des japanischen Autoherstellers Toyota. (GEA)
