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Aktuell Konjunktur

Die Auslastung im Handwerk in Reutlingen und der Region sinkt

Umfrage der Reutlinger Kammer unter Mitgliedsbetrieben. Mehrheit mit Geschäftslage im dritten Quartal zufrieden. Aber Rückgang bei Neuaufträgen.

Die gewerblichen Zuliefererbetriebe verzeichnen einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen. FOTO: AMH
Die gewerblichen Zuliefererbetriebe verzeichnen einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen. FOTO: AMH
Die gewerblichen Zuliefererbetriebe verzeichnen einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen. FOTO: AMH

REUTLINGEN. Die Mehrheit der Handwerksbetriebe in der Region ist mit der Geschäftslage im dritten Quartal zufrieden. Allerdings verzeichnen die Unternehmen im Vergleich zum Frühjahr weniger Neuaufträge und eine sinkende Auslastung. Besonders hoch fallen die Rückgänge im Bauhauptgewerbe und bei den Zulieferern aus. »Das Handwerk steht in weiten Teilen nach wie vor gut da, kann sich aber nicht von der schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln. Nach den aktuellen Prognosen der Bundesregierung dürfte auch das Herbstquartal keine nachhaltige positive Veränderung bringen«, fasst Präsident Harald Herrmann die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Reutlingen zusammen.

Im September bewerteten demnach 64 Prozent der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb die Geschäftslage als »gut«. Unzufrieden äußerten sich 12 Prozent, deutlich mehr als noch vor einem Jahr (8 Prozent).

Schwächelnde Nachfrage

Während jeder fünfte Betrieb im Vergleich zum Vorquartal mehr Bestellungen verzeichnete, meldeten 30 Prozent einen Rückgang. Im Branchenvergleich ist die Bilanz bei den Ausbaubetrieben, im Gesundheitshandwerk und im Nahrungsmittelhandwerk positiv. Hingegen weist die Befragung für die Dienstleistungsbetriebe, die Autohäuser und Werkstätten, das Bauhauptgewerbe und die gewerblichen Zulieferer einen deutlichen Auftragsrückgang aus. 40 Prozent der Maurer, Zimmerer und Dachdecker meldeten ein Minus, bei den Zulieferbetrieben sogar die Hälfte der Betriebe. Bei der Prognose halten sich Optimisten und Pessimisten im Kammerbezirk die Waage: Jeweils 20 Prozent der Befragten erwarten ein Plus beziehungsweise ein Minus. 58 Prozent der Betriebe rechnen mit einer stabilen Auftragslage.

Jeder vierte Befragte meldete einen geringeren Auftragsbestand als im Vorquartal. Ebenso wirkt sich die Auftragsentwicklung auf die Betriebsauslastung aus, die zuletzt unter der des Vorjahres lag. 34 Prozent der Betriebe erreichten eine Auslastung von 81 bis 100 Prozent (vor einem Jahr: 45 Prozent), 27 Prozent lagen zwischen 61 und 80 Prozent (21 Prozent). Eine geringe Auslastung von bis zu 60 Prozent meldeten 17 Prozent der befragten Betriebe (13 Prozent).

19 Prozent der befragten Betriebe erzielten höhere Umsätze, während 22 Prozent einen Rückgang hinnehmen mussten. Was die kommenden Monate angeht, sind die Betriebe verhalten optimistisch. 30 Prozent rechnen mit Zu-wächsen, hingegen stellen sich 22 Prozent auf geringere Umsätze ein.

Die Zahl der Beschäftigten im regionalen Handwerk dürfte in den vergangenen drei Monaten abgenommen haben. 15 Prozent der Befragten stockten ihre Belegschaften auf, knapp 18 Prozent bauten Arbeitsplätze ab.

Für das vierte Quartal rechnet die Mehrheit der Betriebe mit einer stabilen Geschäftslage. 21 Prozent sehen noch Luft nach oben, 24 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Der Konjunkturindikator fürs dritte Quartal, der Lagebeurteilungen und Erwartungen des regionalen Handwerks zusammenfasst, liegt bei 22,8 Punkten (Vorjahresquartal: 28,6 Punkte).

Die 13.800 Handwerksbetriebe in den fünf Landkreisen des Kammerbezirks Reutlingen erwirtschaften einen Umsatz von über 11,6 Milliarden Euro, beschäftigen 80.000 Mitarbeiter und bilden über 4.200 junge Menschen aus. (GEA)