DETTINGEN/ERMS. Der Fahrzeugbauzulieferer Elring Klinger mit Sitz in Dettingen/Erms hat im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz Umsatzrückgangs beim Gewinn zugelegt. Das Periodenergebnis betrug 19,3 Millionen Euro – nach 3,9 Millionen Euro im Vorjahr. Der Ergebnisanteil der Aktionäre der Elring Klinger AG stieg von 9,0 Millionen Euro auf 23,2 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie stieg von 14 auf 37 Cent. Dies geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Zwischenbericht des Unternehmens hervor. Hintergrund des Gewinnanstiegs sind gemäß einer Pressemitteilung Materialpreisentwicklungen und der Umsatzmix des Konzerns sowie auch geringere Steueraufwendungen.
In den Halbjahreszahlen spiegele sich das im Vorjahresvergleich schwächere Marktumfeld, wird Elring-Klinger-Chef Thomas Jessulat zitiert. Der Konzernumsatz ging im zweiten Quartal um 5,1 Prozent auf 445 Millionen Euro und im ersten Halbjahr um 4,8 Prozent auf 910,2 Millionen Euro zurück. Neben Wechselkurseffekten hätten veränderte Abrufvolumina in einzelnen Serienprojekten bremsend auf den Umsatz gewirkt, schrieb Elring Klinger. Jessulat stellte fest: »Insgesamt haben wir ein ordentliches erstes Halbjahr absolviert.«
Prognose bestätigt
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug im zweiten Quartal 22,5 Millionen Euro nach 24,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Daraus errechnet sich eine bereinigte Ebit-Marge von 5,0 (Vorjahr: 5,3) Prozent. Fürs erste Halbjahr ergab sich ein bereinigtes Ebit von 46,5 (Vorjahr: 51,2) Millionen Euro und eine bereinigte Ebit-Marge von 5,1 (5,4) Prozent. Unterm Strich stand fürs zweite Quartal ein Periodenergebnis von 9,5 Millionen (Vorjahr: minus 0,5 Millionen) Euro zu Buche. Das Quartalsergebnis nach Minderheiten betrug 9,8 (Vorjahr: 2,4) Millionen Euro.
Auf Basis der Halbjahreszahlen bestätigte Elring Klinger seine Prognose für das Gesamtjahr 2024. Der Konzern geht dementsprechend weiterhin davon aus, den Vorjahresumsatz von 1,847 Milliarden Euro organisch leicht zu übertreffen. Neue Serienaufträge für E-Fahrzeuge sollen hochlaufen. Elring Klinger erwartet zudem, dass das bereinigte Ebit im Verhältnis zum Konzernumsatz am Jahresende bei rund 5 Prozent liegen wird. Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr 2024 mit 854,3 Millionen Euro um 0,7 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2023. Der Auftragsbestand war indes mit 1,249 Milliarden Euro um 7,7 Prozent niedriger als am 30. Juni 2023.
Jessulat sieht den Konzern mittel- bis langfristig gut positioniert. Er verwies auf den Beginn einer Etablierung eines Battery-Centers im Juni in den USA und wird dazu wie folgt zitiert: »Dies ist für den Konzern ein wichtiger Schritt in der Umsetzung seiner Transformationsstrategie Shape 30.« Von 2025 an werde Elring Klinger in den USA vor allem Produkte der Batterietechnologie herstellen.
9.560 Beschäftigte
Im ersten Halbjahr erzielte Elring Klinger 78,6 (Vorjahr: 79,9) Prozent seiner Umsätze im Ausland. Die Eigenkapitalquote des Konzerns lag am 30. Juni bei 45,1 Prozent und damit höher als vor einem Jahr (43,4) Prozent. Die Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich auf 350,4 Millionen Euro. Sie verringerten sich damit seit Jahresanfang um 27,2 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen 39,6 (Vorjahr: 29,7) Millionen Euro in Sachanlagen investiert.
Weltweit beschäftigte Elring Klinger zur Jahresmitte 9.560 Menschen. Das waren 47 weniger als vor einem Jahr. Zum Produktspektrum gehören Lösungen für Personen- und Lastwagen mit Elektromotor, Hybridtechnik und Verbrennungsmotor – unter anderem für Antrieb, Unterboden, Fahrwerk und Bremssystem. Die Aktie von Elring Klinger verlor am Mittwoch gegenüber dem Vortag um über drei Prozent und schloss mit 4,34 Euro. (GEA)