REUTLINGEN. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen appelliert an Stadtspitzen und Gemeinderäte in der Region Neckar-Alb, von Hebesatzerhöhungen und zusätzlichen Steuern abzusehen. »Die Wirtschaftslage ist für die allermeisten Betriebe derzeit schwierig, daher müssen zusätzliche Belastungen unbedingt vermieden werden«, wird IHK-Präsident Christian Otto Erbe in einer Pressemitteilung zitiert. Die jüngste IHK-Konjunkturumfrage belege, dass die Lage der heimischen Firmen weiter angespannt bleibe. So seien Anfang des Jahres laut Umfrage nur 14 Prozent der Unternehmen von sich verbessernden Geschäftsaussichten ausgegangen – und nur 13 Prozent von steigenden Aufträgen.
»Wir wissen natürlich, dass immer wieder zusätzliche Aufgaben von Bund und Land auf die Kommunen zukommen, die sie umsetzen müssen. Das kann aber nicht bedeuten, dass die Kosten dafür vor Ort weitergegeben werden«, mahnt IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp. Die nötigen Mittel müssen »vom Besteller kommen«. Gleichzeitig plädiert der IHK-Hauptgeschäftsführer für mehr vorausschauende Finanzplanung in den Kommunal-Haushalten: »Die Folgen von Investitionen müssen besser abgeschätzt und dauerhaft eingeplant werden.«
Insgesamt müsse den Verantwortlichen in den Kommunen klar sein, dass sich hohe Hebesätze negativ auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen sowie ihre Investitionsbereitschaft auswirkten. »Steuern und Abgaben sind enorm wichtige Standortfaktoren.« Fragen beantwortet Jens Jasper, Bereichsleiter Zentrale Dienste, Kundenmanagement und Recht und Steuern. (GEA)
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