Der Gesamtumsatz der Bosch-Gruppe werde 2009 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 15 Prozent auf 38 Milliarden Euro zurückgehen, der Umsatz der wichtigsten Sparte Kraftfahrzeugtechnik möglicherweise sogar um rund 20 Prozent, so Fehrenbach. »Ende 2009 wird die Bosch-Gruppe voraussichtlich rund 270 000 Mitarbeiter haben, 10 000 weniger als Anfang 2009«, berichtete er. Die Beschäftigtenzahl in der Kraftfahrzeugtechnik sinke im Jahresverlauf von 169 000 auf etwa 160 000. Bosch wolle die Kernmannschaft und deren Qualifikationen zusammenhalten. Daher seien derzeit weltweit 100 000 Mitarbeiter mit verkürzten Arbeitszeiten tätig.
An dieser Politik halte Bosch fest, setze dabei aber auf eine anziehende Konjunktur noch in diesem Jahr. Wo es sich allerdings um nachhaltige Strukturveränderungen handele und nicht nur um einen vorübergehenden Auftragsrückgang, reagiere Bosch »zügig und entschlossen«. Der Personalabbau in diesem Jahr erfolge generell über die Fluktuation (frei gewordene Stellen werden nicht besetzt) sowie in Brasilien und in den USA speziell. Zum Teil werden auch Abfindungen angeboten. In Reutlingen dürften davon etwas über 100 Personen (von 6 500) Gebrauch machen, sagt auf Anfrage Betriebsratsvorsitzender Daniel Müller.
Insgesamt könnte es bis 2012 dauern, bis Bosch das Niveau von 2007, also vor der Rezession, wieder erreicht habe, so Fehrenbach. »Wir müssen also auch in den kommenden Jahren mit einer Unterauslastung unserer Kapazitäten rechnen«, sagte der 60 Jahre alte Konzernchef. Sparen und durch Investitionen in Forschung und Entwicklung die Zukunft sichern, sei die Devise.
Die Wachstumsverlagerung in Schwellenländer sieht Fehrenbach als eine wichtige Herausforderung: Während in Deutschland auf 1 000 Einwohner 500 Autos kämen, seien es in China 17 und in Indien 11. Zudem gelte es, neue Antriebskonzepte zu entwickeln und die weltweit verschärften Vorgaben für Umwelt- und Unfallschutz einzuhalten. Für diese Probleme werde Bosch als weltweit führender Automobilzulieferer gute Lösungen bieten. (GEA)