ZWIEFALTEN. Vor zehn Jahren wurde die Patenschaft zwischen Zwiefalten und der fünften Batterie des Artilleriebataillons 295 feierlich besiegelt. Anlässlich des runden Jahrestags wurde am Wochenende eine Gedenktafel bei der Rentalhalle mit Klängen der Musikkapelle Feldhausen-Harthausen feierlich enthüllt. Die Münstergemeinde hat schon immer einen sehr guten Draht zur Bundeswehr. Seit fast 50 Jahren pflegt sie Patenschaften zu Verbänden der deutschen Streitkräfte.
Erwin Fundel, der damalige Vorsitzende der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG), hatte die Zeichen der Zeit erkannt. Er folgte vor einem halben Jahrhundert dem Aufruf des Verteidigungsministeriums, die Bundeswehr mit Kommunen zu vernetzen. Die Patenschaften wurden unter Ehrenvorstand Eugen Schultes gepflegt und ausgebaut, erinnerte Bürgermeisterin Alexandra Hepp während des Festaktes. Heute führe TSG-Urgestein Karl Häbe diese »wichtige Ausgabe« fort.
Gegenseitige Wertschätzung
Als noch die Herzog-Albrecht-Kaserne in Münsingen existierte, hatte die Gemeinde nacheinander, immer bis zur Auflösung, Patenschaften mit der jeweils ersten Kompanie der Panzerbataillone 304 und 283, des Fallschirmpanzerabwehrbataillons 283 sowie des Panzerartilleriebataillons 285.
Dann gab es Patenschaften mit der in der Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen beheimateten fünften Kompanie des Fernmeldebatallions 10 sowie der zweiten Kompanie des Führungsunterstützungsbataillons 291. Da diese militärische Liegenschaft ebenfalls geschlossen wurde, pflegt Zwiefalten seit März 2014 die Patenschaft mit der fünften Batterie des Artilleriebataillons 295. Sie ist in der Alb-Kaserne in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringen) beheimatet, so Michaela Geiger von der Vorstandschaft.
Auf der Tafel, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Gedenkstein der ehemaligen ersten Batterie aus Münsingen steht, ist das Wappen der »Fünften« abgebildet. Außerdem wird an die Vorgängerkompanien und -batterien gedacht.
Hepp und Geiger erinnerten an die »tief verwurzelte Patenschaft« mit den Soldaten und die »gegenseitige Wertschätzung«. Sie erzählten von den Übungen und Biwaks in und um Zwiefalten, den Kranzniederlegungen am Volkstrauertag, den Teilnahmen am Weihnachtsmarkt und am Kolping-Kinderferienprogramm.
Auch helfen die Soldaten bei den traditionsreichen Wallfahrten in der Gemeinde mit. Jährlich gibt es auch ein Fußballmatch zwischen der TSG und der »Fünften«, das die Soldaten noch nie gewinnen konnten, sagte die Bürgermeisterin mit einem Augenzwinkern. Das Match am Donnerstag endete 2:1.
Zeremonie bei Freunden
Dawid Frazik, der stellvertretende Batteriechef, bestätigte, dass seine Soldaten und er »immer mit offenen Armen empfangen werden«. Deshalb sei es für ihn »Ehre und Freude zugleich«, Zwiefalten als Patengemeinde zu haben.
Unter den militärischen Gästen wurden auch Stabsfeldwebel außer Dienst Martin Notz vom Traditionsverband Panzerartilleriebataillon 285 sowie Oberleutnant der Reserve und stellvertretender Präsident des Reservistenverbandes MdB Pascal Kober gesehen.
Am 4. September rücken die Artilleristen wieder in ihrer Patengemeinde an. Vor dem Münster wird es an diesem Tag einen Wechsel an der Spitze der Batterie geben. Bewusst werde dieses militärische Zeremoniell in der Öffentlichkeit, bei Freunden, stattfinden, ergänzte der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Kevin Freudenberger. (lejo)