GOMADINGEN. Vor mehr als zwei Jahren wurde das Alb-Hospiz in Münsingen eröffnet. Anlass für die Trägerin, die Samariter Stiftung, eine erste Bilanz zu ziehen. Pflegedienstleiterin Sabine Schelkle und Verwaltungsleiterin Christine Dewald stellten den »Ort der Geborgenheit« dem Gomadinger Gemeinderat vor.
Seit September 2022 wurden im Alb-Hospiz rund 200 Gäste betreut. Ziel ist es, durch umfassende Zuwendung einen vertrauten Raum für schwerkranke und sterbende Menschen zu schaffen, in dem sie bis zuletzt in Würde und ohne Angst vor Schmerzen leben können. Rund 80 Prozent der Gäste stammen aus dem Landkreis Reutlingen, der Rest aus den Kreisen Esslingen, Alb-Donau, Tübingen und Sigmaringen. Die Gäste werden rund um die Uhr von einem multiprofessionellen Team, bestehend aus Pflegefachkräften, Sozialpädagogen, Seelsorgern und Hauswirtschaftskräften betreut.
Enge Zusammenarbeit mit Hausärzten
Außerdem gibt es knapp 40 Ehrenamtliche, die dem rund 20-köpfigen Team zur Seite stehen. Ergänzend finden musikalische, künstlerische und andere therapeutische Angebote statt. Für die medizinische Versorgung arbeitet das Haus eng mit den Hausärzten zusammen, bei Bedarf werden Palliativmediziner und Schmerztherapeuten hinzugezogen.
Die durchschnittliche Verweildauer in einem der insgesamt acht Einzelzimmer beträgt vier Wochen. Es gab aber auch schon Gäste, die ein halbes Jahr dort verbrachten. Ein beliebter Treffpunkt ist der »Raum der Stille«, nicht nur für die Gäste, sondern auch für Angehörige und Mitarbeitende.
»Wie ziehen den Hut für diese großartige Leistung. Das Alb-Hospiz ist ein Segen für die Region«, lobte Bürgermeister Klemens Betz. Gomadingen gehört zu den Kommunen, die sich bereiterklärt haben, sich bei einem Abmangel mit 3.000 Euro jährlich zu beteiligen. Krankenkassen übernehmen nur 95 Prozent des Betrags für einen Aufenthalt im Alb-Hospiz. Die restlichen fünf Prozent müssen über Spenden finanziert werden. Das sind pro Jahr zwischen 60.000 Euro und 70.000 Euro. (lejo)