HOHENSTEIN-BERNLOCH. Plusgrade und böiger Wind – das Wetter am zweiten Adventssonntag ließ nicht wirklich eine vorweihnachtliche Stimmung aufkommen. Diese erlebten die zahlreichen Zuhörer dafür beim Adventskonzert in der Bernlocher Kirche: Der Sängerbund Bernloch-Meidelstetten hatte zum traditionellen Konzert eingeladen. Die fast 40 Sängerinnen und Sänger stimmten auf das Fest der Feste ein.
Der Stammchor des Sängerbundes Bernloch-Meidelstetten, verstärkt durch Gastsängerinnen und Gastsänger, hatte sich unter der Leitung von Christina Staneker seit September auf den Auftritt vorbereitet und eine gelungene Mischung aus alten und modern bearbeiteten Werken einstudiert. Begeisterter Applaus war den Akteuren im Anschluss an ihre berührenden Vorträge sicher. Sie sorgten mit bekannten weihnachtlichen Weisen aus der ganzen Welt für einen besonderen Hörgenuss: mal andächtig und feinfühlig, mal ausgelassen und frohlockend.
Dirigentin Christina Staneker gelang es immer wieder auch mit ihrem begleitenden Klavierspiel, den Reichtum des Chores wirkungsvoll in Szene zu setzen. Die Zuhörer sangen innerlich mit und folgten der musikalischen Einladung des Chors, für kurze Zeit innezuhalten und die traditionellen Lieder bewusst neu zu erleben.
Mit »Des Herren Ankunft« von Händel aus dem Oratorium »Judas Makkabäus« eröffnete der Chor eindrucksvoll dieses Adventskonzert. Im Anschluss reiste er von Süd nach Nord und von Ost nach West, brachte »Herbei oh ihr Gläubigen« aus Portugal, »Jul, jul, stralande jul« aus Schweden, »Jubilate« aus Russland und »Les anges dans nos campagnes« aus Frankreich – zum Teil in Landessprache gesungen – zu Gehör. Natürlich durften auch bekannte Lieder aus Amerika wie »Go tell it on the mountains« sowie »Es war in einer Nacht in Bethlehem« als bekannte bolivianische Volksweise unter Begleitung von Claudia Staub auf der Panflöte nicht fehlen.
Klassische deutsche Weihnachtslieder aus fünf Jahrhunderten wie »Uns ist ein Kindlein heut geborn« von Bach, »Hymne an die Nacht« von Beethoven und »Tröstet mein Volk« von Eduard Nössler rundeten den Vortrag ab, in dem auch Solisten glänzten. Peter Speidel bereicherte das Konzert durch sein Trompetenspiel, das insbesondere bei »Let it snow« wirkungsvoll zur Geltung kam. Claudia und Daniel Staub begeisterten das Publikum mit »Gabriel’s Oboe« aus »The Mission« von Ennio Morricone auf Panflöte und Klavier.
Zwischen den Liedvorträgen gab es Gedichte und Geschichten, Pfarrer Stefan Mergenthaler ging in seinen Adventsgedanken auf die Erwartung auf das Fest ein. Er lud die Konzertbesucher ein, alles Geschäftige in der Vorweihnachtszeit abzulegen und »mal ein Rad abzuschrauben«. Damit bezog er sich auf den ersten Adventskranz, der in Form eines Wagenrades mit Kerzen besetzt war und erst später geschmückt wurde und eine andere Form erhielt. »Lassen Sie dieses Rad zum Lichtträger werden, leuchten Sie in den nächsten zwei Wochen mit Ihrem Licht auf.« (GEA)