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Warum 181 Strommasten auf der Alb zum Teil zweifarbig sind

Die rote Grundierung wird mit grauer Wetterschutzfarbe überstrichen.
Die rote Grundierung wird mit grauer Wetterschutzfarbe überstrichen. Foto: Gabriele Böhm
Die rote Grundierung wird mit grauer Wetterschutzfarbe überstrichen.
Foto: Gabriele Böhm

ST. JOHANN-LONSINGEN. Über die zweifarbigen Strommasten der neuen Amprion-Leitung auf der Alb haben sich schon viele Wanderer und Radfahrer bei ihren Touren über die Alb gewundert. Manche vermuteten ein Kunstprojekt dahinter, andere gar nachlässige Arbeit. Tatsache ist: Nach und nach werden sie alle grau gestrichen, es braucht halt seine Zeit, bis 181 Masten die Farbe gewechselt haben.

Seit 2020/21 sind die neuen Strommasten in Betrieb, aufgestellt von der Firma Amprion. Sie ersetzen die bereits rund 100 Jahren alten Masten zwischen Reutlingen und Herbertingen. Auf einer Strecke von rund 61 Kilometern wurden 181 neue Masten errichtet. Während die verzinkten Stahlmonster mit einer Höhe von 60 Metern bisher eine rote Grundierung zeigten, haben Mitarbeiter einer von Amprion beauftragten Fachfirma nach und nach eine graue Wetterschutzfarbe aufgebracht. Vor Kurzem war oberhalb des Lonsinger Tals der letzte Anstreichtag für dieses Jahr.

Doppelt angeseilt sind die Mitarbeiter, die sich Stück für Stück, Stahlstrebe für Stahlstrebe voran arbeiteten. »Es gibt dafür ein spezielles Leinensystem«, erklärt Projektleiter Jörg Weber. Auch einen Gesundheitscheck müssen die Arbeiter machen, bevor sie in die Höhe klettern dürfen.

Die Masten seien zuerst alle nur in der oberen Hälfte bis zu den Leitungen gestrichen worden, erläutert Weber. Der Grund sei, dass dafür einer der beiden Stromkreise, die über die Masten laufen, abgeschaltet werden muss. »Das muss im Vorfeld sorgfältig geplant werden, damit die Bevölkerung jederzeit Strom zur Verfügung hat.« Jetzt also war die untere Hälfte an der Reihe. Ein Mitarbeiter der beauftragten Firma schätzt, dass man etwa 15 Leute brauche, wolle man einen Masten in voller Länge an einem einzigen Tag anstreichen. Nach der Winterpause soll es im März 2024 weitergehen.

Das Wetter habe, so Weber, in diesem Sommer sehr gut mitgespielt und sei von wichtiger Bedeutung. Denn es gebe Wetterlagen, beispielsweise Gewitter, bei denen die Arbeiter selbstverständlich nicht in die Metalltürme klettern dürften. Schätzungsweise 20 bis 30 Jahre soll der graue Anstrich halten. (GEA)