St. JOHANN. Oskar Hägele, ehemals Ortsvorsteher im St. Johanner Ortsteil Würtingen, feiert heute, Dienstag, seinen 90. Geburtstag. Das Würtinger Urgestein engagierte sich seit den 1970er-Jahren für die Belange des Dorfs und seiner Vereine.
Von 1973 an begleitete er als Würtinger Gemeinderat die Gemeindereform und die Gründung St. Johanns. Von 1975 bis 1989 trug er als Ortsvorsteher Verantwortung. In Hägeles Amtszeit fielen der Bau der Gemeindehalle, der Ortsdurchfahrt, mehrerer Wohn- und Gewerbegebiete sowie der Bau der Kläranlage.
Den Sportverein Würtingen hat Hägele vor 76 Jahren mit gegründet. Er kickte auf Position halb rechts. Zudem diente er dem Verein als Kassier. Bis vor ein paar Jahren war er im Schützenverein aktiv. Dazu fand er von 1970 bis 1994 noch die Zeit, für den GEA über St. Johanner Belange zu berichten.
Fünf Urenkel in St. Johann
Mittlerweile widmet er seine Zeit der Familie: Um den rüstigen Senior scharen sich drei Kinder, sieben Enkel und fünf Urenkel in St. Johann. Gern geht er in die Natur, seit er nach Kriegsende »mit den Alten in den Wald musste«, der Vater war in Kriegsgefangenschaft. Jetzt kann er in Lonsingen im eigenen Forst »gucka, ob der Has’ do isch«.
Vor wenigen Jahren erfüllte er sich seinen Herzenswunsch und reiste in die USA nach Lincoln in Nebraska. Mit der Familie Speidel dort herrscht ein reger Austausch, kein Wunder man ist verwandt.
Nach Kriegsende trafen in Würtingen Care-Pakete aus Lincoln ein. »Ich hatte schon Kreppsohlen, da liefen alle noch in genagelten Stiefeln herum«, schmunzelt Hägele. Daher freut sich der Ruheständler auf den nächsten Besuch der Amerikaner auf der Alb. Dann kann wieder über alte Traktoren gefachsimpelt werden. (GEA)