Logo
Aktuell Ausstellungen

Von Marmorköpfen, Flügeln und Lebensfreude - Vernissage mit Buchberger-Werken

Ausstellungseröffnung mit Werken des Ehepaars Buchberger in den Räumen von Reutter Immobilien in Münsingen.

Sabine Hunzinger (von links) Gunter und Renate Buchberger freuten sich am Mittwochabend über die neue Ausstellung in den Räumen
Sabine Hunzinger (von links) Gunter und Renate Buchberger freuten sich am Mittwochabend über die neue Ausstellung in den Räumen von Uwe Reutter. Foto: Norbert Leister
Sabine Hunzinger (von links) Gunter und Renate Buchberger freuten sich am Mittwochabend über die neue Ausstellung in den Räumen von Uwe Reutter.
Foto: Norbert Leister

MÜNSINGEN. Münsingen. Die Kunstwerke von Renate und Gunter Buchberger laden ein – zum Betrachten, Verweilen, Nachdenken, zum Träumen und Abheben. Ihre Werke tragen Titel wie Frühlingsgefühle, Träumender Engel, Blick in die Unendlichkeit, Lebensfreude, Flügel oder JIMI Hendrix. Die Materialien, die von beiden Künstlern bearbeitet wurden, sind höchst unterschiedlich – sie reichen von Papier, Metall, Gips, Pappmaschee, Karton über Holz bis hin zu Marmor.

Die Marionetten von Renate Buchberger sind immer wieder Hingucker.
Die Marionetten von Renate Buchberger sind immer wieder Hingucker. Foto: Norbert Leister
Die Marionetten von Renate Buchberger sind immer wieder Hingucker.
Foto: Norbert Leister

»Vor Renate Buchberger ist kein Material sicher«, sagte Sabine Hunzinger von der Bad Uracher Buchhandlung am Markt, die für die Laudatio auf das Künstlerpaar am Mittwochabend in den Räumlichkeiten von Reutter Immobilien zuständig war. Was aber beide Künstler lockt, reizt und herausfordert – das sei der Marmor. Beide haben einige Bildhauer-Kurse in Italien absolviert, aber: »Es gibt auch hier in der Region Marmor, den wir verarbeitet haben«, sagte der Künstler, der eigentlich studierter Maschinenbau-Ingenieur ist. Der Böttinger Marmor sei jedoch beim Bearbeiten der schwierigste. Gunter Buchberger war 1969 an der Kunstschule in Graz, »das war eine wilde Zeit, mit Woodstock und einer ganz anderen Welt in Graz als in Urach«. Für Kunst sei beim Maschinenbau-Studium und in den folgenden Berufsjahren allerdings keine Zeit gewesen.

Renate Buchberger betonte zu ihrem künstlerischen Werdegang: »Es hat mich nie gereizt, das zu machen, was alle machen.« Schon in der Schule habe sie sich intensiv mit Kunst beschäftigt, »ich wollte immer was mit den Händen formen«, so die Künstlerin. Mit den Händen Neues erschaffen – das habe sich schon in ihrer Erstausbildung zur Zahntechnikerin gezeigt.

In Bad Urach lebte das Paar, bis der Weg sie – aufgrund von Gunter Buchberges Ingenieurstätigkeit – nach Düsseldorf führte. Dort kam Renate Buchberger erst mal auf den Hund »und dann auf Marionetten«. Für sie sei die riesige Stadt im Vergleich zu Urach »wie ein Sprung in die Arktis« gewesen. Aber: Durch Zufall sei sie dort auf einen Marionetten-Schnitzkurs gestoßen. »Das war für mich die absolute Erfüllung.« Das Marionetten-Spiel habe sie dabei gar nicht im Sinn gehabt. »Das Entwerfen, Gestalten und Formen der Figuren war meine Welt – ich habe mich dabei selbst immer wieder überrascht.« Die Krönung sei dann das Erlernen des Schnitzens von Lindenholz gewesen.

»Gitarrengott« JIMI Hendrix - verewigt in Marmor von Gunter Buchberger.
»Gitarrengott« JIMI Hendrix - verewigt in Marmor von Gunter Buchberger. Foto: Norbert Leister
»Gitarrengott« JIMI Hendrix - verewigt in Marmor von Gunter Buchberger.
Foto: Norbert Leister

Wie aber Marmor, dieses extrem harte Material, überhaupt bearbeitet wird, fragte Sabine Hunzinger. Gunter Buchberger betonte, dass er nur Köpfe gestaltet. »Erst mal muss ich alles wegschlagen, was nicht gebraucht wird.« Danach gehe es »in die Tiefe«. Wie das Kunstwerk letztendlich aussehen wird, »das entscheidet sich später«.

Ihre Liebe zu Irland verbindet das Paar. Das zeige sich auch in ihrem grünen »Shamrock-Haus«, dem Kleeblatt-Gebäude am Rand von Münsingen. Dort finde sich »schweres Gerät neben zierlichen Zangen, Fertiges neben Unvollendetem«, so die Buchhändlerin. Das Haus sei funktional, allerdings mit einer riesigen Werkstatt innendrin. Dort entstehen dann auch die meisten der Werke der Buchbergers, die ab sofort bis zum 9. Mai montags bis freitags zwischen 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr zu sehen sind.

Der »Träumende Engel« - ein Werk zum Verweilen und Nachdenken.
Der »Träumende Engel« - ein Werk zum Verweilen und Nachdenken. Foto: Norbert Leister
Der »Träumende Engel« - ein Werk zum Verweilen und Nachdenken.
Foto: Norbert Leister

Uwe Reutter vom gleichnamigen Immobilien-Büro freute sich, wie er betonte, über die neue Ausstellung. Die sei im Übrigen die erste mit bildhauerischen Exponaten innerhalb von 18 Jahren. Reutter bezeichnete das Künstlerehepaar als »kongeniales Duo, das sich bestens ergänzt«. Musikalisch umrahmt wurde der Abend im Übrigen von Mick ‘n‘ Alan, dem Gitarrenduo von Michael Nährig und Alan Cunningham. Keine Frage, dass ihre Lieder irisch angehaucht waren. Und Renate Buchberger spielte die irische Rahmentrommel Bodhran dazu.